Foto: Blizzard

Zehn Jahre sind in der Spielebranche eine lange Zeit – selbst für Online-Rollenspiele. Am 23. November 2004, vor zehn Jahren, öffnete Blizzard erstmals die Tore von "World of Warcraft" und bot Spielern erstmals die Gelegenheit, den zuvor nur in Echtzeitstrategiespielen abgebildeten Kontinent Azeroth gemeinsam zu bereisen.

Die Welt, in der mit der Allianz und der Horde zwei aus mehreren Völkern bestehende Fraktionen um die Vorherrschaft rittern, lockt auch heute noch zahlreiche Spieler an. Von einstigen Rekordzahlen ist man zwar mittlerweile ein gutes Stück entfernt, doch dank der kürzlichen Veröffentlichung der Erweiterung "Warlords of Draenor" tummeln sich mittlerweile wieder mehr als zehn Millionen Spieler auf den "WoW"-Servern von Blizzard.

Über 100 Millionen Spieler

Anlässlich des Jubiläums haben die Entwickler eine Infografik veröffentlicht, in der die durchaus beeindruckenden Statistiken abgebildet sind. So haben sich im Laufe der zehn Jahre über 100 Millionen Gamer aus 244 Ländern nach Azeroth vorgewagt und dabei 500 Millionen verschiedene Charaktere erstellt.

Organisiert hat sich die Spielerschaft in neun Millionen Gilden. Die Aufteilung der Gamer auf die zwei verfeindeten Parteien ist dabei relativ gleichmäßig. 52 Prozent schlossen sich bislang der Allianz, 47 Prozent der Horde an. Ein Prozent hat sich (noch) nicht entschieden.

3.900 Minuten Soundtrack

Im Laufe der Zeit sind auch Spielwelt und Inhalte stets gewachsen, insbesondere auch durch die schon erwähnten Erweiterungspakete. Der Soundtrack, der das Geschehen untermalt, umfasst mittlerweile 3.900 Minuten und könnte damit 44 Audio-CDs füllen.

Die stets fortgeschriebene Hintergrundgeschichte der "Warcraft"-Welt ist außerdem über sechs Millionen Wörter lang und erreicht damit das zwölffache Volumen der "Herr der Ringe"-Trilogie.

619 tierische Begleiter stehen den Abenteurern mittlerweile zur Verfügung, der häufigste Vertreter ist das Eichhörnchen. Auch Reittiere gibt es in "WoW", am seltensten finden sich dabei Spieler, die einen "Heavenly Onyx Cloud Serpent" ihr Eigen nennen dürfen.

900.000 PvE-Kämpfe täglich

Auch die Tagesstatistik kann sich sehen lassen. 900.000 Mal wagen sich Spieler in geschlossene Abschnitte (Instanzen) vor, um dort gegen Computergegner anzutreten, 670.000 Mal kommt es zu Duellen unter den Spielern selbst. Im virtuellen Auktionshaus werden außerdem pro Tag 2,8 Millionen Deals abgewickelt.

26 Millionen Youtube-Videos

Abseits des Spiels zieht "World of Warcrft" ebenfalls seine Kreise. Alleine auf Youtube finden sich 26 Millionen Videos, die sich mit dem Spiel beschäftigen. Der offizielle Account alleine hat mittlerweile über 87 Millionen Views vorzuweisen. Suchbegriffe zum Thema "Warcraft" laufen jährlich 50 Millionen Mal über die Google-Suche.

World of Warcraft

Erfolg durch Technik

Es waren auch technische Neuerungen, die dem Spiel seine Popularität beschert haben, erklärt Digital Spy. Matchmaking-Systeme für PvP-Kämpfe oder Raids, wie sie in "WoW" eingeführt wurden, gehören heute zum Standard und haben das Spiel für viele erst geöffnet. Auch zahlreiche Personalisierungselemente, wie die mit Patch 4.3 hinzugekommene "Transmogrification" für Ausrüstungsgegenstände, wurden implementiert.

In "Burning Crusade" erleichterte man die Erkundung der Fantasywelt erheblich und ließ die Spieler erstmals am Rücken verschiedener Kreaturen durch die Lüfte segeln. Mehr Freiheit gewährte auch die Ausweitung der Spezialisierungsmöglichkeiten auf zwei Talente. Mittlerweile hat Blizzard auch die Grafikengine des Oldies generalüberholt und ihm damit einen zeitgemäßeren Look verpasst.

Jubiläums-Event bis Januar

Zum zehnjährigen Bestand ermöglicht Blizzard den Spielern eine Zeitreise. So kann man sich nun mit Molten Core wieder in das erste Raid-Szenario begeben und Jagd auf den Endgegner Ragnaros machen. Dazu kehrt der Konflikt "Tarren Mill vs. Southshore" in Form einer Team-Deathmatch-Karte zurück.

Der Geburtstags-Event dauert noch bis zum sechsten Januar. Der Hersteller gibt sich überzeugt, dass das virtuelle Azeroth auch noch weitere zehn Jahre Bestand haben wird. (gpi, derStandard.at, 23.11.2014)