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Das Justizministerium hat eine drastische Warnung an Apple geäußert

Foto: APA/DPA

Ein hochrangiger Beamter des US-Justizministeriums soll Apple drastisch vor den Folgen von Verschlüsselungstechnologie gewarnt haben: "Es wird zu einer Tragödie kommen", so der Regierungsvertreter, "ein Kind wird sterben." Er spielt damit auf das oftmals von Justizbeamten vorgebrachte Szenario an, dass elektronische Geräte von Kidnappern nicht durchsucht werden können, weil diese stark verschlüsselt sind.

Beamte erzürnt

Auch FBI-Direktor James Comey warnte vehement vor neuen Verschlüsselungsmaßnahmen, die Apple und Google als Reaktion auf die massive Überwachung durch US-Geheimdienste angekündigt hatten. Apple könne künftig etwa nicht einmal selbst Nachrichten seiner Nutzer entschlüsseln, also auch bei einem richterlichen Beschluss keine Daten zur Verfügung stellen, berichtet das Wall Street Journal. Das treibt US-Regierungsbeamte zur Weißglut. Sie wollten die Verschlüsselungsbemühungen sogar gesetzlich verbieten, kassierten allerdings eine Abfuhr führender Abgeordneter.

Kampf gegen verdachtslose Überwachung

Apple verweist hingegen darauf, dass US-Behörden im Notfall immer noch Daten über Telekomkonzerne und andere Geräte beziehen können. Im konkreten Einzelfall sei es also sehr wohl möglich, mit etwas Aufwand auf die Informationen zurückzugreifen. Allerdings wehren sich US-Technologiefirmen gegen die anlasslose Massenüberwachung, die durch NSA-Whistleblower Edward Snowden enthüllt wurde. Erst diese Woche hatte etwa Nachrichtendienst WhatsApp eine Verschlüsselung aller ausgetauschten Nachrichten verkündet. (fsc, derStandard.at, 20.11.2014)