Wer getroffen wird, soll im Gegenzug etwas mehr Blut für eine Spende geben.

Foto: Bloodsport

Ein interessantes aber auch kontroverses Vorhaben verfolgen zwei kanadische Digitalkünslter und Werbeexperten. Taran Chadha und Jamie Umpherson wollen mit ihrem Projekt "Blood Sport" Videospieler für den guten Zweck real bluten lassen.

Die Idee: Wird der Spieler etwa in einem Shooter von einem Gegner getroffen, soll er die Konsequenzen dessen auch in der echten Welt erleben. Für jeden Schaden, den er nimmt, wird ihm von einer Maschine Blut abgezapft, das künftig für Transfusionen zur Verfügung stehen soll. Das soll einerseits das Spielerlebnis immersiver machen und andererseits Interesse an und Bereitschaft für Blutspenden erhöhen.

Signal für Vibrationsmotor wird umgeleitet

Die technische Umsetzung ist vergleichsweise simpel. Der Spieler nutzt einen Controller mit Vibrationsmotor. Jedes Mal, wenn dieser aktiviert wird – womit viele Games haptisch signalisieren, dass man erwischt wurde -, wird das Signal dafür genutzt, temporär die Maschine für die Blutabnahme in Betrieb zu setzen.

Gesteuert wird der Vorgang über ein Arduino Board. Dessen zweite Aufgabe ist es, auch die Menge des bisher vom Spieler erhaltenen Bluts zu überwachen, um das Blood Sport-System rechzeitig zu deaktivieren. Für eine exaktere Berechnung gibt der Spieler vorab Alter, Gewicht und etwaige relevante Vorerkrankungen ein. Die Spiele-Session wird freilich auch von einem Mediziner überwacht.

Brand & Grotesque

Transportable Lösung

Das Ziel ist es, eine mehrspielertaugliche Spieleplattform zu entwickeln, die sich ohne viel Aufwand an Maschinen für die Blutabnahme koppeln lässt und sich leicht transportieren lässt. So sollen Spieler an vielen Orten zum Nachdenken gebracht werden, während sie beim Blutspenden ihrem Lieblingshobby fröhnen.

Kickstarter

Die Realisierung dieses Unterfangens will man über eine Crowdfundingkampagne auf Kickstarter ermöglichen. Bis zum dritten Januar strebt man einen Gesamterlös von 250.000 kanadischen Dollar an. Erreicht man diese Summe, will man das System am 17. März in Toronto erstmals öffentlich in Betrieb nehmen und sich dabei auch an den zu erwartenden Hype rund um die Veröffentlichung von "Battlefield Hardline" anhängen. Derzeit ist man vom erreichen des Zielbetrags jedoch noch deutlich entfernt. (gpi, derStandard.at, 20.11.2014)