Das Projekt wird in einem abgeschlossenen Bereich durchgeführt

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Farid wird das Virtual-Reality-Headset auch beim Schlafen tragen

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Der britische Künstler Mark Farid hat angekündigt, für ein Kunstprojekt exakt vier Wochen lang das Virtual-Reality-Headset "Oculus Rift" tragen zu wollen. Farid wird die vier Wochen in einem aus Badezimmer und Schlafzimmer bestehenden Objekt verbringen und Unterstützung von Projektmitarbeitern erhalten. Denn der Künstler will das Headset kein einziges Mal absetzen, nicht einmal für den Toilettenbesuch.

Identität

Sinn des Projekts ist es, Fragen nach dem Einfluss unserer Umgebung auf unsere Identität aufzuwerfen. So wird Farid für vier Wochen virtuell zu einer komplett anderen Person: Er bekommt Videos und Bilder einer fremden Person, die für das Projekt ohne Farids Wissen ausgewählt wird. Diese Person wird seinen Alltag filmen, anschließend bereitet ein Team die Videos Oculus-Rift-gerecht auf und gibt sie an Farid weiter. Der Künstler hat bereits einen 24-stündigen Probelauf absolviert:

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Anderes Leben übernehmen

Der Künstler hatte dabei nur drei Bedingungen für sein "neues Ich", also den Anderen, dessen Leben er übernimmt: Dieser sollte heterosexuell, männlich und in einer Beziehung sein. Die ersten zwei Eigenschaften seien allein aus dem Grund, dass das Experiment Farid wohl ohnehin schon mental destabilisieren sollte, die Erfahrung einer anderen sexuellen Orientierung oder eines anderen Geschlechts würde die Sache "zusätzlich verkomplizieren". Dass der "Andere" in einer Beziehung ist, sei wichtig für Verbalisierungen – nur so erfährt Farid etwa, wohin der andere geht oder warum er gewisse Dinge tut.

Medizinische Unterstützung

Das Projekt erhält viel Applaus aus der Sozialwissenschaft, da es tatsächlich Erkenntnisse für Psychologie und Soziologie bringen kann. Allerdings gibt es auch medizinische Bedenken, weshalb an jedem der 28 Tage ein Neurowissenschafter mit Farid sprechen soll. Außerdem stehe laut Mashable ein medizinisches Team zur Verfügung. Geht es Farid zu schlecht, wird er das Experiment abbrechen: "Es ist kein Ausdauertest". Für das Projekt wird momentan eine Kickstarter-Kampagne abgehalten. (fsc, derStandard.at, 8.12.2014)