Wien - Nach der Bombendrohung eines 34-Jährigen am Dienstagvormittag in der Millennium-City in Wien-Brigittenau ermittelt nun das Landesamt für Verfassungsschutz (LV). Das sei in solchen Fällen ein normaler Vorgang, sagte Polizeisprecherin Michaela Rossmann am Mittwoch. Der Mann war in den Indoor-Park gekommen, hatte seine vierjährige Tochter festgehalten und mit einer Bombe gedroht. Er wurde festgenommen.

Die Einvernahmen mit dem Mann wurden abgebrochen, weil er nur verwirrte Angaben gemacht haben soll. Der Polizei war er schon vorher bekannt, er galt aber nicht als gefährlich. Einen realen Hintergrund dürfte die Bombendrohung allerdings nicht gehabt haben: Weder bei dem Verdächtigen selbst noch in seiner Wohnung wurde Sprengmaterial gefunden. Das Mädchen wurde unterdessen der Mutter übergeben.

Tochter festgehalten

Etwa 100 Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Bombendrohung in dem 2.300 Quadratmeter großen Indoor-Spielplatz. "Der 34-Jährige hat auf einmal laut zu schreien begonnen", sagte der Geschäftsführer. Nachdem ihn die Angestellten daraufhin aufforderten, die Räumlichkeiten im fünften Stock des Gebäudes zu verlassen, drohte er mit der Bombe. "Er forderte danach die Angestellten auf, sie sollen die anderen Kinder aus dem Park bringen", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Nachdem der Geschäftsführer über den Vorfall informiert wurde, alarmierte dieser die Security und diese die Polizei. Aufgrund der Bombendrohung wurde zudem der Verfassungsschutz zum Tatort gerufen, berichtete Eidenberger. Während der Evakuierung wurde das Areal rund um die Millennium-City für den öffentlichen Verkehr gesperrt, auch die Wiener Linien konnten die Station Handelskai nicht befahren. Im Gebäude überraschten inzwischen die eingetroffenen Wega-Polizisten den unbewaffneten Mann und nahmen ihn nach kurzer Gegenwehr fest. Spürhunde durchsuchten das Stockwerk auf Sprengstoff, dabei wurden auch zwei Taschen kontrolliert, deren Herkunft ungeklärt war, gefunden wurde jedoch nichts. (APA, 19.11.2014)