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Beim Onlineshopping zahlen Apple-Nutzer auf manchen Seiten drauf - aber auch andere Konsumenten können unfaire Preisangebote erhalten

Foto: APA/EPA/Carconi

Unterschiedliche Nutzer erhalten unterschiedliche Angebote: Dass Onlinehändler den Verkaufspreis ihrer Produkte oftmals individuell auf einzelne potenzielle Kunden zuschneiden, ist kein Geheimnis. Eine neue Studie der Northeastern University in Boston offenbart jedoch, dass Shops zusehends intransparent und diskriminierend dabei vorgehen.

Weitreichende Untersuchung

So untersuchten die Forscher mehr als 300 unterschiedliche Onlineshops, auf die sie eine Vielzahl von Fake-Accounts losließen. Dabei wurden verschiedene Betriebssysteme und Browser genutzt, außerdem gab es registrierte und anonyme Nutzer. Während der Untersuchung zeigte sich, dass für die einzelnen Nutzerprofile extrem schwankende Preisangebote vorgelegt wurden.

12 Prozent mehr für Apple-Nutzer

So berechneten manche Websites mehr für iOS-Nutzer, während die Reise-Seite Travelocity beispielsweise einen Preisnachlass gewährte. Der Gedanke dahinter ist wohl, dass iPhone- und iPad-Nutzer eher bereit oder in der Lage sind, mehr Geld auszugeben. Bei einer anderen Website, CheapTickets, wurde nicht-eingeloggten Besuchern wiederum grundsätzlich zehn Dollar mehr berechnet.

Nicht illegal, aber unfair

Laut den Studienautoren sei das Verhalten eine "Preis-Diskrimination, die stark manipuliert". So ist die Praxis zwar nicht illegal – im Geschäft kann man sich ja auch Rabatte aushandeln; allerdings müsse das Prozedere offengelegt werden: Wie kommt der Preis exakt zustande, haben alle gleiche Chancen auf günstigere Produkte?

Die Forscher raten Nutzern laut Motherboard, sich vor dem Kauf mit unterschiedlichen Browsern auf die Website des Händlers zu begeben und auch den privaten Modus einzuschalten. So könne man feststellen, inwiefern eine Website ihre Preise manipuliere. (fsc, derStandard.at, 18.11.2014)