Der Online-Tierfutterhändler Zooplus will mit frischem Geld vom Aktienmarkt sein Wachstum in den kommenden Jahren vorantreiben. Die für Dienstag geplante Kapitalerhöhung könnte nach dem Schlusskurs vom Montag bis zu 40 Mio. Euro in die Kasse des Unternehmens spülen. Bis zu 610.039 neue Inhaberaktien sollen per Privatplatzierung an institutionelle Investoren verkauft werden, so Zooplus Montagabend.

Das wären rund zehn Prozent des Grundkapitals. Begleitet wird die Transaktion von der Deutschen Bank. Die Aktie gab im Kleinwerteindex SDax vorbörslich um minus vier Prozent nach.

Der Vorstand erhöhte seine mittelfristige Wachstumsprognose und nannte erstmals einen detaillierten Ausblick für die kommenden Jahre. Zooplus will mit seinen Einnahmen die Milliardenschwelle nun bereits im Jahr 2017 überschreiten, zwei Jahre früher als bisher in Aussicht gestellt. Die als Gesamtleistung bezeichnete Summe aus Verkaufsumsätzen und Werbeerlösen, die im laufenden Jahr unverändert mit mindestens 550 Mio. Euro veranschlagt wird, soll 2015 auf 700 Mio. Euro steigen. 2016 werden 900 Millionen und 2017 mindestens 1,1 Mrd. Euro erwartet.

Der Vorsteuergewinn, der bis Jahresende wie bereits angekündigt auf 8 Mio. Euro zulegen soll, soll nach Einschätzung des Vorstands 2015 zwischen acht und 12 Mio. Euro erreichen. Allerdings müssten davon möglicherweise Belastungen durch eine Umstellung der ITabgezogen werden. Im Jahr 2017 sollen vor Steuern 20 bis 35 Mio. Euro erwirtschaftet werden. "Zooplus ist nach unseren Erkenntnissen Marktführer in allen relevanten Online-Märkten Europas und damit das am schnellsten wachsende Unternehmen im rund 25 Mrd. Euro großen Gesamtmarkt für Heimtierbedarf", warb Vorstandschef Cornelius Patt.

Zooplus profitiert davon, dass sich unter Haustierfreunden der Trend zum Einkauf im Internet besonders stark ausbreitet. Als Goldgrube erweist sich das Versandgeschäft mit Hunde- und Katzenfutter auch deswegen, weil diese standardisierten Produkte regelmäßig nachbestellt werden. Das starke Wachstum in mehreren europäischen Ländern lässt den Anteil der festen Kosten immer weiter sinken. Im Durchschnitt der ersten neun Monate waren es rund 30 Prozent nach 34 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Von Jänner bis September holte Zooplus gut drei Viertel des angepeilten Jahresgewinns herein: Das Vorsteuerergebnis stieg um auf 6,1 Millionen von 1,2 Mio. Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 5,2 Millionen nach 430.000 Euro vor Jahresfrist. Die Gesamtleistung war bis Ende September auf 403 Mio. Euro gestiegen, wie das Unternehmen bereits früher mitgeteilt hatte. (APA, 18.11. 2014)