Die Verlängerung der Schleifmühlgasse über den Naschmarkt bleibt für den Individualverkehr offen.

Foto: Wikimedia/böhringer friedrich [cc;3.0;by-sa]

Wien – Die sogenannte Schleifmühlbrücke, die die Wiener Bezirke Wieden und Mariahilf verbindet, bleibt auch in Zukunft für den Autoverkehr offen. Bereits 2010 war geplant, das rund 500 Quadratmeter große Areal im Rahmen der Naschmarktsanierung in eine Fußgängerzone umzuwidmen, damit sie den Markt nicht mehr weiter in einen Ost- und einen Westteil trennt.

Am Montag gaben die Vorsteher der Anrainerbezirke, Leo Plasch für den vierten und Markus Rumelhart für den sechsten Gemeindebezirk (beide SPÖ), die Umgestaltung in eine Begegnungszone bekannt. Alle Verkehrsteilnehmer sollen dort gleichberechtigt sein. Die Fahrbahn wird auf das Niveau des Gehsteigs angehoben, die Parkplätze werden abgeschafft und die Höchstgeschwindigkeit für querende Fahrzeuge auf 20 Stundenkilometer beschränkt.

Trotz der Absage für die von Renate Kaufmann, der früheren Bezirksvorsteherin Mariahilfs, avisierten Pläne für eine Fußgängerzone beteuern Rumelhart und Plasch, dass "die beiden Teile des Naschmarkts rechts und links der Schleifmühlbrücke zusammenwachsen". Es werde keine Barriere zwischen viertem und sechstem Bezirk aufgebaut, die Autofahrer kommen weiterhin ohne Umweg auf die Rechte und Linke Wienzeile.

Bedarf laut Verkehrserhebung

Als Grund für die revidierte Entscheidung werden die Ergebnisse einer Verkehrszählung angegeben, wonach der Bedarf einer Querung in der Praxis gegeben ist. Zudem habe sich ein Teil der Standbetreiber am Naschmarkt Zufahrts- und Lademöglichkeiten gewünscht.

Die Schleifmühlbrücke ist keine klassische Brücke, sondern ein offener Teil jenes zwei Kilometer langen Plateaus, das die Trasse der U-Bahn-Linie U4 und den Wien-Fluss zwischen dem Café Rüdigerhof und dem Stadtpark überspannt. Derzeit ist die Verbindung gesperrt und wird als Lagerbereich für Baumaterialen genutzt. Die Neugestaltung der Fläche soll 2015 beginnen. (mcmt, derStandard.at, 17.11.2014)