Schaut gut aus, die neue Fußgängerzone in der Mariahilfer Straße.

Die Pflasterung wirkt elegant und irgendwie italienisch, der Wegfall der Gehsteige gibt dem Ganzen einen großzügigeren touch. Die sparsame Möblierung passt. (Ob dann im Sommer die Schanigärten ausufern, muss man beobachten.) Insgesamt eine Lösung, die zumindest in dem Teilstück, das eine reine Fußgängerzone ist, funktionieren könnte. Damit ist den Wiener Grünen, die das durchgesetzt haben, und konkret Maria Vassilakou, anscheinend etwas gelungen. Das muss man anerkennen.

Die Skepsis, die (auch an dieser Stelle) geäußert wurde, bezog sich einerseits auf die eher chaotische Anfangsphase (Bus mitten unter Fußgängern); andererseits auf die Gesamtsituation (Autos in die Nebengassen abgedrängt, fehlende Querungen, Bus durch enge Wohngassen). Auch die sogenannte Begegnungszone im oberen Bereich, wo Autos, Fußgänger und Radfahrer einander zivilisiert begegnen sollen, harrt noch einer wirklichen Bewährungsprobe. Bürgermeister Michael Häupl ließ sich bei der Eröffnung übrigens nicht blicken - wohl, weil er als Gentleman Vassilakou nicht die alleinige Freude verderben wollte.

Wie gesagt, die neue Fußgängerzone sieht hauptsächlich einmal besser aus als früher. Dieses Prinzip könnte man eigentlich auf andere schäbige Ecken Wiens anwenden. Als Erstes fiele der Schwedenplatz ein. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 15.11.2014)