Kairo - In Ägypten sind drei Deutsche und sechs Einheimische zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil sie unbefugt "Proben" der weltberühmten Cheops-Pyramide bei Kairo entnommen hatten. Ein entsprechendes Urteil fällte ein Gericht der Provinz Gizeh.

Die Deutschen sind längst zurück in ihrer Heimat, ihre sechs ägyptischen Helfer waren indes in Untersuchungshaft und müssen nun hinter Gittern bleiben.

An wertvoller Inschrift gekratzt

Der Fall hatte in Ägypten für großes Aufsehen gesorgt. Ein Hobbyhistoriker aus Dresden und zwei Begleiter, darunter ein Buchautor, der in seinen Veröffentlichungen antisemitische Verschwörungstheorien verbreitet, waren mit Hilfe der Ägypter in einen für die Öffentlichkeit gesperrten Bereich der Pyramide gelangt. Dort hatten sie Gesteinsstücke und Fragmente einer Inschrift abgekratzt und mit nach Deutschland genommen, um sie zu "analysieren". Im September waren die entwendeten Teile nach einem entsprechenden Ersuchen aus Kairo den ägyptischen Behörden zurückgegeben worden.

Die Inschrift war die einzige, die es ermöglichte, die Pyramide dem Pharao Cheops zuzuordnen. Das mehr als 4.500 Jahre alte Königsgrabmal in Gizeh ist 146 Meter hoch und gilt als eines der sieben Weltwunder. Die Deutschen wollten mit ihrem Vorgehen ihre Idee untermauern, dass die Pyramide deutlich älter sei. (APA/red, derStandard.at, 12. 11. 2014)