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Den Job an den Nagel hängen ist die eine Sache, ihn zu verlieren die andere.

Foto: Reuters/Alvarado

Wien - Die Zahl der Jobs steigt bekanntlich schon länger weit weniger stark, als die Zahl der Arbeitssuchenden. Im Oktober waren laut jüngsten Arbeitsmarktdaten insgesamt 389.155 Personen (inklusive Schulungsteilnehmer) auf Jobsuche, das sind um 7,8 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Dass die Arbeitslosigkeit angesichts der tristen Wachstumsaussichten in nächster Zeit zurückgeht oder auch nur stagniert, erwartet kein Experte und wohl auch nicht die Politik.

Nicht mehr Geld

Mehr Geld gibt es dennoch nicht. Das Arbeitsmarktservice (AMS) muss die Ausgaben für die Arbeitsmarktpolitik im kommenden Jahr mit 1,140 Mrd. Euro konstant halten, der Schwerpunkt liegt - wie schon bekannt - auf der Bekämpfung der Altersarbeitslosigkeit. Für diesen Bereich sind 120 Mio. Euro vorgesehen. Die Kurse sollen qualitativ verbessert werden, Bewerbungstrainings werden zurück gefahren. Konkret: Die von vielen Seiten kritisierten "Sinnloskurse" wie "Richtig bewerben" werden zurückgefahren. Man lege den Schwerpunkt auf "höherwertige Kurse", betont man beim AMS bereits Anfang November.

Für die in Krisenzeiten wie derzeit stark anziehende Kurzarbeit stehen 30 Mio. Euro zur Verfügung, im Vorjahr waren es 15 Mio. Euro. Derzeit sind 3.500 Personen in Kurzarbeit, im nächsten Jahr könnten es bis zu 10.000 sein, so AMS-Vorstand Herbert Buchinger am Dienstag vor Journalisten.

Mittelumschichtung

Für die Zielerreichung (z.B. Verhinderung von Jugendarbeitslosigkeit, Beschäftigung arbeitsmarktfremder Personen, Qualifizierung von Migranten) wurden die Mittel von 673,4 auf 586,7 Mio. Euro gekürzt. Im kommenden Jahr will das AMS 400.000 offene Stellen besetzen. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) betonte, dass das heurige Budget das zweithöchste in der Geschichte des AMS ist. In den vergangenen zehn Jahren seien die Mittel um 60 Prozent angehoben worden.

Insgesamt stehen für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im kommenden Jahr 1,395 Mrd. Euro zur Verfügung, das entspricht dem Wert des heurigen Jahres. (APA/red, derStandard.at, 11.11.2014)