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Gute Laune oder nur zuviel Geld? An so manchen Börsen ist die Stimmung derzeit diametral entgegengesetzt zu jener in der Realwirtschaft.

Foto: AP/Lenninhan

New York - An der Wall Street herrscht derzeit Party-Laune. Am Montag haben die US-Börsen deutlich zugelegt und erneut mit Rekordständen geschlossen. Besonder Gründe ließen sich dafür nicht finden. Experten in New York sprachen von einem Handelstag ohne große Impulse. Die dieser Tage ausklingende Bilanzsaison war insgesamt durchwachsen. Der Dow-Jones-Index schloss jedenfalls bei 17.613 Punkten 0,23 Prozent im Plus. Im Verlauf pendelte er zwischen 17.547 und 17.621 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 ging mit 2038 Zählern 0,3 Prozent höher aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq gewann 0,4 Prozent und schloss bei 4651 Punkten. Für Down und S&P waren das neue Schlussrekorde.

Dabei können sich die Händler immer weniger auf Quartalszahlen der US-Unternehmen als Motoren verlassen: In dieser Woche stehen gerade noch 16 Ergebnisse der S&P-500-Unternehmen aus, darunter von Wal-Mart, Macy's und Cisco.Nach Thomson-Reuters-Daten haben 74,6 Prozent der S&P-Unternehmen, die bisher berichtet haben, die Erwartungen der Analysten übertroffen. In den vergangenen drei Wochen haben der Dow Jones und der S&P 500 je mehr als sieben Prozent zugelegt.

Nikkei-Index auf Höchststand

Auch in Japan schnellten die Kurse in die Höhe. Der Nikkei-225 Index schloss mit plus 2,05 Prozent bei 17.124,11 Zählern. Das ist der höchste Stand seit 2007. Auch der Topix Index stieg um 1,11 Prozent auf 1.375,21 Einheiten und landete damit auf einem Stand, so hoch wie seit 2008 nicht mehr.

Zumindest für diese Höchststände gibt es nachvollziehbare Gründe: Ein schwächerer Yen gegenüber dem Dollar sowie erfreuliche Unternehmenszahlen erfreuten die Anleger und stützten die Kurse. Aber auch die japanische Notenbank dürfte zu der positiveren Anlegerstimmung beitragen. Am Montag hatte die Bank of Japan neue Schritte zur Stimulierung der Konjunktur bekanntgegeben. Die Währungshüter kauften zudem börsengehandelte Fonds (ETF) für umgerechnet gut 250 Mio. Euro an. Und weil Märkte auch Stimmungen gegenüber nicht immun sind, wirkten wiederum die positiven Vorgaben aus den USA belebend. Und wohl auch die Spekulationen darüber, dass die Regierung eine für kommendes Jahr geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer verschieben könnte. (rebu, derStandard.at, 11.11.2014)