Der verblichene Stammvater der Freiheitlichen, Jörg Haider, hatte ja ein breites Repertoire an abwertenden (Tier-)Vergleichen: Er sprach seinerzeit von "rot-schwarzen Blutegeln", "parasitären Elementen" und "roten und schwarzen Filzläusen, die mit Blausäure bekämpft werden sollten". Mit "Parasiten" waren übrigens Zuwanderer gemeint. Der Anklang an den NS-Jargon war schon vor Jahren Gegenstand von Prozessen.

Diese große Tradition wird in den Reihen der heutigen FPÖ immer wieder fortgeführt, vorwiegend in den unteren und mittleren Rängen. Wie etwa vom geschäftsführenden niederösterreichischen FP-Chef Christian Höbart, der dieser Tage auf Facebook Traiskirchner Asylwerber als "Erd- und Höhlenmenschen" bezeichnete. Wohl im Sinne von "Untermenschen".

Dass rechten Politikern, nicht nur denen der FPÖ, andauernd solche Vergleiche aus dem Wörterbuch des Unmenschen "passieren", daran ist man als Österreicher inzwischen gewöhnt. Kann überdies auch sein, dass etliche "einfache Bürger" auch so denken.

Signifikant ist aber, dass die FPÖ, die von Zeit zu Zeit vorgibt, eine regierungsfähige Partei werden zu wollen, so etwas immer bagatellisiert. So auch jetzt. Dadurch wird man dankenswerterweise daran erinnert, dass im Falle einer tatsächlichen Machtbeteiligung der FPÖ nicht wenige damit rechnen müssten, als "Unter-" oder "Höhlenmenschen" behandelt zu werden. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 11.11.2014)