Wien/Köln - Merkur verabschiedet sich von Mr. Ano Nym. "In Zukunft geht es uns darum, all das, was den Merkur Markt in seiner Vielfalt ausmacht, emotionaler zu präsentieren und so die Attribute Genuss und Lebensfreude des neuen Markenkernwerts zu stärken", so Merkurvorstand Kerstin Neumayer in einer Aussendung. Ab Jänner 2015 wird eine neue Werbelinie gefahren. Für Mr. Ano Nym bedeutet das nach 27 Jahren den Abschied. Außerdem soll eine neue Eigenmarke das Sortiment erweitern.

Ein strenger, schwarzer Mann, der alles auf Qualität prüft, sei nicht mehr mit dem Markenkern vereinbar, so Neumayer. Strategisch bedeutet der neue Kurs auch einen verstärkten Fokus auf mehr Regionalität der Produkte. Derzeit bietet man nach eigenen Angaben 7.000 Produkte von rund 500 regionalen Lieferanten an. Neben der neuen Werbekampagne ab Jänner 2015 soll auch ein neues Shopdesign den Grundsatz "Mein Marktplatz für Genuss und Lebensfreude" vermitteln. 80 Mio. Euro werden 2014 für Um- und Neubauten investiert.

Die neue Eigenmarke "Merkur immer gut" wird im Dezember 2014 mit 63 Produkten aus den Bereichen Frühstück, Molkereiprodukte und Trockensortiment starten. Ab Frühling 2015 wird das Sortiment kontinuierlich erweitert. Dafür verschindet die Marke "Quality First" aus den Regalen.

Spielen bei der Kassa

Eine weitere Neuerung sind Familienkassen, bei denen Kinder den Einkaufsablauf spielerisch erleben sollen. Ganz im Trend liegt man auch damit, dass Süßigkeiten von den Regalen der Familienkassen entfernt werden. Neumayer sieht junge Familien als wichtige Zielgruppe. Dazu sollen auch vermehrt junge urbane Leute, ältere Menschen der Gruppe "Silver Society" und Geschäftsleute in den Fokus der Markenpolitik rücken. Um die vergleichsweise geringe Einkaufsfrequenz der Merkur-Kunden zu erhöhen, wurde ein neues Rabattsystem eingeführt. Nicht mehr für die Einkaufssumme, sondern alleine für die Anzahl der Einkäufe gibt es nun Rabatte.

2015 will Merkur einen Onlineshop auch für Privatkunden anbieten. Derzeit fokussiere man sich noch auf Geschäftskunden. Der Start erfolgt in Wien. In zwei Jahren soll dann flächendeckend in ganz Österreich online eingekauft werden können.

Die Merkurschwester Billa kündigte in einem Newsletter am Montag an, dass Billa ab sofort auch in Graz, Linz und Salzburg Onlineeinkäufe mit Lieferung oder Selbstabholung anbietet. (APA/red, derStandard.at, 10.11.2014)