"Vision 2020" nennt Volvo sein Programm, das zum Ziel hat, dass in etwas mehr als fünf Jahren niemand mehr aufgrund eines Unfalls in einem Volvogetötet werden soll. Seit Jahrzehnten gelten die Fahrzeuge der Schweden als besonders robust und vor allem sicher. Und jetzt setzt der Volvo V40 mit dem Fußgänger-Airbag noch eines drauf. Dabei geht es gar nicht um den Insassen-, sondern, wie der Name schon sagt, vorrangig um den Fußgängerschutz.

foto: andreas stockinger

Rund 8000 Fußgänger werden in der EU jährlich bei Kollisionen mit Fahrzeugen verletzt. "75 Prozent aller Unfälle, bei denen Fußgänger involviert sind", haben die Schweden herausgefunden, "passieren bei Geschwindigkeiten von unter 40 km/h." Darum ist das System des Fußgänger-Airbags im V40 in einem Geschwindigkeitsbereich von 20 bis 50 km/h aktiv.

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Airbag ausgelöst, der die Motorhaube hebt und den unteren Teil der Windschutzscheibe wie die A-Säule abdeckt - um so vor allem schwere Kopfverletzungen zu reduzieren.

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Jetzt weiß der gelernte Österreicher aber, dass ein System, das bis 50 km/h arbeitet, für seinen Einsatz in Ortsgebieten nur in der direkten Nähe von Radarkästen geeignet ist. Aber auch das haben die Schweden bedacht und haben den Notbremsassistenten um eine Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung erweitert. Das heißt, der V40 erkennt bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h den Fußgänger, bremst bei Crashgefahr das Fahrzeug ab, und unter 50 km/h wird dann eh wieder der Fußgänger-Airbag ausgelöst. Leicht überhöhte Geschwindigkeit bringt das System also noch nicht an seine Grenzen.

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Obwohl, so hochsensibel die Sensoren im Volvo V40 sind, beginnt das Fahrzeug schon einmal hektisch zu warnen, wenn der Vordermann einmal etwas leidenschaftlicher bremst - oder einem jemand die Vorfahrt nimmt. Geschnitten wird man in Wien ja nicht allzu selten, die rot erleuchtete Windschutzscheibe im Sichtfeld des Fahrers, mit welcher der Volvo warnt, gehört also zu fast jeder Fahrt in Wien.

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Man muss sich schon manchmal damit beruhigen, dass die Alarme doch alle nur zu unserem Besten sind. Nur dann entspannt man sich auch schnell wieder im V40. Da hilft die Premium-Ausstattung natürlich, der satte Vortrieb aus dem fast 200 PS starken 2-Liter-Turbo-Diesel D4 und das Fahrwerk, das doch eher auf der luxuriösen als auf der sportlichen Seite ist.

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Man braucht sich also nicht zu wundern, wenn man den Volvo V40 so gar nicht mit dem bekannten Titel "Golfklasse" zu schubladisieren vermag. Mit seinem eigenwilligen Design und seinen umfassenden und serienmäßigen Sicherheitsfeatures spielt er in einer eigenen Liga. Es ist die Liga, in der auch Audi mit dem A3, BMW mit dem 1er und Mercedes-Benz mit der A-Klasse Gastspiele haben. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 7.11.2014)

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