Wien - Ein zweijähriges Mädchen, das von seinem Vater zur "Strafe" unter die Dusche gestellt worden war, ist am Montag in Wien seinen Verletzungen erlegen. Das sagte der Sprecher des Krankenanstaltenverbundes (KAV), Christoph Mierau, auf Anfrage der APA. Das Mädchen war vor mehr als zwei Wochen mit schweren Verbrennungen ins SMZ Ost eingeliefert worden.

Die Verbrennungen waren so gravierend, dass das Kind in Lebensgefahr schwebte. Dem Vernehmen nach war letztlich ein multiples Organversagen die Ursache. Mierau kommentierte das nicht: "Trotz aller ärztlichen Bemühungen ist das Mädchen heute Mittag seinen schweren Verletzungen erlegen", sagte er.

Ermittlungen gegen Eltern

Gegen Vater und Mutter des Kindes wird ermittelt. Der 26-Jährige behauptete, irrtümlich heißes statt kaltes Wasser aufgedreht zu haben.

Dem Vater wird Quälen einer Unmündigen vorgeworfen. Wird er wegen dieses Delikts verurteilt, erhöhe sich jedenfalls der Strafrahmen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, der APA. Durch den Tod des Mädchens geht es nun um ein Delikt mit Todesfolge.

Die Anklagebehörde warte nun auf einen schriftlichen Bericht des Krankenhauses, bevor über weitere Schritte entschieden werden könne, sagte Bussek. Unterdessen sind die beiden Geschwister des Mädchens weiter bei der Mutter untergebracht. Bei ihnen handelt es sich um einen Säugling und einen Buben im Volksschulalter. Der Vater sei nach wie vor weggewiesen, sagte die Sprecherin des Jugendamts, Herta Staffa. Es gebe keine Hinweise, dass er sich nicht an die Verfügung halte. (APA, 10.11.2014)