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Eine Schieflage ist schnell passiert, wie bei Serco ersichtlich.

Foto: APA/Karmann

Frankfurt - Milliardenschwere Abschreibungen und eine Kapitalerhöhung haben bei Serco den größten Kurssturz der Unternehmensgeschichte ausgelöst. Die Aktien des britischen Outsourcing-Spezialisten brachen am Montag um bis zu 35 Prozent ein und waren mit 207 Pence so billig wie zuletzt im September 2004.

Dabei wechselten innerhalb der ersten Handelsstunde bereits fast doppelt so viele Serco-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag.

Geplatzte Kontrakte

Nach einer Serie geplatzter Kontrakte hatte der Anbieter von Sicherheitsdiensten und Betreiber von Call-Centern 1,5 Mrd. Pfund (1,92 Mrd. Euro) abgeschrieben. Gleichzeitig kündigte Serco an, neue Aktien im Volumen von 550 Mio. Pfund ausgeben zu wollen. Das Gewinnziel für 2014 liege nun bei 20 (bisher: 130 bis 140) Mio. Pfund, teilte Serco weiter mit. Die Dividende werde gestrichen. Die Prognosesenkung sei keine Überraschung, ihr Umfang dagegen schon, sagte Analyst Stephen Rawlinson vom Brokerhaus Whitman Howard.

Serco ist in 30 Ländern aktiv, erwirtschaftet seinen Hauptumsatz aber in Großbritannien. Im vergangenen Jahr war bekanntgeworden, dass die Firma und ihr Rivale G4S in Großbritannien Rechnungen für die Überwachung von Verurteilten fingiert hatten. Wegen dieses Skandals musste der damalige Serco-Chef seinen Hut nehmen. Das Unternehmen zahlte eine Strafe und wurde vorübergehend von der Vergabe neuer Aufträge ausgeschlossen. (APA, 10.11.2014)