Bild nicht mehr verfügbar.

Der Konvoi mit den sterblichen Überresten der MH17-Passagiere im niederländischen Waardenburg

Foto: EPA/PIROSCHKA VAN DE WOUW

Charkiw (Charkow)/Kiew - Vier Monate nach dem mutmaßlichen Abschuss der Passagiermaschine MH17 im ostukrainischen Konfliktgebiet Donbass haben Experten die Bergung der Wrackteile erneut gestoppt. Zur Begründung verwies der niederländische Außenminister Bert Koenders am Samstag Medien zufolge in der ostukrainischen Stadt Charkiw (Charkow) auf Sicherheitsprobleme.

Behindert werden die Arbeiten durch Kämpfe des ukrainischen Militärs gegen prorussische Separatisten. In den vergangenen Tagen hatten die Experten weitere Leichenteile im Absturzgebiet geborgen. Sie wurden am Samstag in fünf Särgen mit einer Militärmaschine in die Niederlande gebracht. Auf dem Flughafen Eindhoven empfingen rund 150 Angehörige von Opfern sowie mehrere Mitglieder der Regierung die sterblichen Überreste mit Ehrbekundungen.

Gerichtsmediziner konnten bisher 289 der 298 Opfer des MH17-Absturzes identifizieren. Die meisten waren Niederländer, Malaysier sowie Australier. Von neun Opfern konnten die Experten noch keine DNA finden. Angehörige hoffen, dass dies durch die Untersuchung der jetzt überführten Leichenteile möglich wird.

Eine von den Niederlanden geleitete Untersuchung der Flugzeugtrümmer soll Aufschluss über die genaue Ursache des Absturzes am 17. Juli geben. Vorläufigen Ermittlungen zufolge wurde die malaysische Maschine in dem von prorussischen Separatisten beherrschten Gebiet wahrscheinlich abgeschossen. Unklar ist, wer dafür verantwortlich ist. Die Ukraine und die prorussischen Rebellen werfen sich gegenseitig vor, die Boeing-777 abgeschossen zu haben.

Mit einer nationalen Gedenkfeier werden die Niederlande am Montag erneut an die Opfer erinnern. Hauptredner ist dabei Ministerpräsident Mark Rutte. An der eigens für Hinterbliebene organisierten Veranstaltung werden auch König Willem-Alexander und Königin Maxima teilnehmen. (APA, 8.11.2014)