Sie sind gut ausgebildet und nicht mehr bereit, ihr Leben komplett der Arbeit zu unterwerfen. In die Generation Y (die nach 1980 Geborenen) werden hohe Erwartungen gesetzt, sie soll mit ihren Ansprüchen die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Ungebunden, mobil, kurzfristig orientiert und flexibel: So lauten - empirisch erhoben - die Eigenschaften, die diese Generation charakterisieren.

Unabhängigkeit gewünscht

Auch der jährliche "Millennial Survey" von Deloitte unterstreicht diese Attribute und sieht große Herausforderungen für Entscheidungsträger der Wirtschaft, falls sie den Erwartungen dieser Generation entsprechen möchten. Dem Survey folgend, stehen rund 70 Prozent der künftigen Führungskräfte dieser Generation traditionell organisierten Unternehmen skeptisch gegenüber. Stattdessen ziehen sie es vor, unabhängig zu arbeiten.

Beschleunigt werden die von der Generation Y angetriebenen Veränderungen dadurch, dass die Generation der Baby Boomer in Pension geht und dadurch Millenials sehr schnell verantwortungsvolle Positionen in Unternehmen innehaben, so Deloittes Schluss aus der Umfrage.

Für den Survey wurden weltweit über 7800 gut ausgebildete, berufstätige Vertreterinnen und Vertreter dieser Generation über ihre Erwartungen an Regierung, Wirtschaft und Arbeitsplatz befragt. Und Regierungen und Wirtschaft werden dabei gleichermaßen in die Pflicht genommen. Obzwar die meisten Millennials (74 Prozent) glauben, dass die Wirtschaft sich positiv auf die Gesellschaft auswirkt, weil sie Jobs schafft und den Wohlstand steigert, sind sie auch davon überzeugt, dass die Unternehmen viel mehr tun könnten, um die drängendsten Probleme zu lösen. Dazu gehören: Ressourcenknappheit (68 Prozent), Klimawandel (65 Prozent) und Einkommensgefälle (64 Prozent).

Gesellschaftliche Probleme lösen

Ähnlich ist die Einschätzung der Regierungen. Die Befragten gestehen ihnen zwar das größte Potenzial zu, gesellschaftliche Probleme zu lösen, sehen jene aber weitestgehend daran scheitern. Fast die Hälfte hat den Eindruck, dass Regierungen gerade dort Schaden anrichten, wo der größte Handlungsbedarf besteht, nämlich bei Arbeitslosigkeit (47 Prozent), Ressourcenknappheit (43 Prozent) und Einkommensgefälle (56 Prozent).

Bei der Wahl des Arbeitgebers haben innovative Unternehmen die Nase vorn. 78 Prozent der Befragten geben an, dass diese Eigenschaft ihre Jobwahl beeinflusst. Die Hälfte der befragten Millennials möchte nur für Unternehmen mit ethischen Prinzipien arbeiten. Ständige Veränderungen gehören für die Generation Y zur Normalität. Deren Vertreter glauben, dass der Erfolg eines Unternehmens nicht nur an seiner finanziellen Leistungsfähigkeit gemessen werden sollte, sondern vor allem auch daran, ob es die Gesellschaft verbessern kann. (red, DER STANDARD, 8./9.11.2014)