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Iranerin vor einem Anti-US-Wandgemälde an der Wand der 1979 gestürmten Botschaft.

Foto: REUTERS/Morteza Nikoubazl

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US-Präsidenten haben in der Vergangenheit mit teils kuriosen Mitteln versucht, die Iran-Beziehungen zu verbessern: So schickte Ronald Reagan 1986 eine Delegation nach Teheran, die eine von ihm persönlich signierte Bibel und einen Kuchen in Form eines Schlüssels, der die Öffnung des Iran darstellen sollte, im Gepäck hatte, berichtete die New York Times 1987.

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New York - US-Präsident Barack Obama hat dem Obersten Führer des Iran, Ajatollah Ali Khamenei, Mitte Oktober einen geheimen Brief übermittelt, in dem er den Kampf gegen die Jihadistengruppe IS im Irak und in Syrien als gemeinsames Interesse ihrer beiden Staaten darstellt, berichtet das "Wall Street Journal" ("WSJ").

Der Zeitung zufolge zielt Obamas insgesamt viertes Schreiben an Khamenei seit seinem Amtsantritt 2009 darauf ab, einerseits den Kampf gegen die IS zu intensivieren, andererseits einen Anstoß für ein Abkommen zur Beilegung des Atomstreits mit dem Iran zu geben.

Ein Zustandekommen eines Atomdeals bis zum Fristablauf am 24. November sei in hohem Maße auch von der Zusammenarbeit des Iran im Kampf gegen die IS abhängig, hieß es den Angaben zufolge. Die steht in diametralem Gegensatz zum iranischen Standpunkt, bei den Atomgesprächen werde nur über das Nuklearprogramm der Islamischen Republik verhandelt.

US-Luftangriffe nicht gegen Assad

In dem Brief beteuert der US-Präsident laut "WSJ", dass Befürchtungen, der US-Militäreinsatz in Syrien richte sich auch gegen Irans Verbündeten Bashar al-Assad, ungerechtfertigt seien. Obamas Schreiben soll übermittelt worden sein, ohne die US-Verbündeten in der Region vorab zu informieren.

Die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA haben sich seit dem Amtsantritt Präsident Hassan Rohanis im Sommer 2013 etwas entspannt: Im Herbst des Vorjahres unterhielten sich die Staatsoberhäupter eine Viertelstunde lang am Telefon, und die Außenminister John Kerry und Mohammad Javad Zari treffen einander regelmäßig im Rahmen der Atomgespräche.

Ajatollah Khamenei kritisierte allerdings erst kürzlich die Nahostpolitik des Westens: "Amerika, der Zionismus und besonders Großbritannien, der alte Experte, wenn es darum geht, Zwist zu säen, versuchen, Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten zu schaffen", sagte er laut Redetext auf seiner Website, "sie haben dazu Al Kaida und den 'Islamischen Staat' geschaffen, aber diese haben sich gegen sie gewendet".

Seitens des Weißen Hauses hieß es, an der Iran-Politik der USA habe sich nichts geändert. Die private Korrespondenz Präsident Obamas mit Führungspersönlichkeiten der Welt könne man nicht diskutieren. (red/APA, 6.11.2014)