Der Messenger-Dienst WhatsApp sorgt mit einer neuen, eigentlich für Chat-Anwendungen klassischen Anzeige für Kritik im Netz: Nutzer können künftig erkennen, dass ihr Gesprächspartner die Nachricht gelesen hat. Dazu verwandeln sich die von WhatsApp bekannten Hakerl – eines steht für erfolgreiches Absenden, das zweite für erfolgreiches Empfangen – in zwei blaue Häkchen.
Sie zeigen an, dass der andere Nutzer aktiv die Chatseite offen hatte und dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit die Nachricht registriert hat.
Freude hält sich in Grenzen
Im Netz halte sich die Freude über dieses Feature in Grenzen, wie etwa der "Spiegel" berichtet. In zahlreichen Tweets schreiben Nutzer nicht ganz ironiefrei, dass diese Funktion wohl dazu da sei, Beziehungen und Freundschaften zu zerstören.
Tatsächlich fühlen sich einige, auch junge Nutzer von der Omnipräsenz der Kommunikation unter Druck gesetzt, wie etwa in einem STANDARD-Userartikel zu lesen war. Ein Verzicht auf WhatsApp kommt allerdings für die meisten nicht infrage.
Ab sofort verfügbar
Das Feature ist ab sofort zumindest in der Android-Version verfügbar, seine Einführung wurde von WhatsApp nicht groß angekündigt. Bei Facebook, das den Messenger im Frühjahr erworben hatte, wird in der hauseigenen Chat-App schon länger eine "Gelesen"-Anzeige verwendet. Dort kann das Gelesen-Hakerl allerdings vom Nutzer zurückgenommen werden.
Datenschutz
Die Neuerung wirft auch Bedenken bei Datenschützern auf, denn schon bislang ließen sich durch das Nutzungsverhalten Rückschlüsse auf die einzelnen WhatsApp-Gesprächspartner ziehen. (fsc, derStandard.at, 6.11.2014)