Naturfilmer Georg Riha durchforstete die schönsten der rund 1000 Weinkeller in Niederösterreich zwischen Traisental, Weinviertel und Leithagebirge, traf Künstler und beobachtete seltenes Getier.

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Wien - "Wo Wein wächst, gedeiht die Lebensfreude", sagt Peter Simonischek in Georg Rihas Dokumentation über "Kellergassen in Niederösterreich". Riha erfuhr die Freude bei der Arbeit direkt: "Ich habe liebevolle Menschen getroffen, viele Weinhauer kennengelernt", erzählt er. Und Lieferanten von Weißweinen mit "traumhaftem Preis-Leistungs-Verhältnis gefunden", fügt er scherzhaft hinzu.

Ein Jahr durchforsteten Georg Riha und Autorin Theresia Hauenfels die schönsten der rund 1000 Keller. Helikopter und Drohne kamen zum Einsatz.

Der milde Winter ging Riha gegen den Strich. Schnee hätte es für die Bilder gebraucht: "Das Spröde, Kahle fehlt", sagt Riha selbstkritisch. Zwischen Traisental, Weinviertel und Leithagebirge traf er den Landschaftsmaler Karl Korab, Architekt Friedrich Kurrent, Klangkünstlerin Elisabeth von Samsonow, Dichter Alfred Komarek, war im Kellerlabyrinth von Retz, beobachtete Wollschweber, Grabwespe und Smaragdeidechse. Als poetische Reise durch die Region sieht Riha den Film. "Ein Spiel mit Raum und Zeit", nennt er es.

"Wilde Reise"

Rihas Film läuft am Donnerstag um 20.15 Uhr auf ORF 3 im Rahmen von Erich Prölls Wilde Reise. Darin recyclet der Naturfilmer großteils alte Universum-Ausgaben. Wie bei allen Folgen leitet Pröll auch die Riha-Doku ein. Diesmal ist es eine Erstausstrahlung. In den Kellergassen verzichtete Riha auf die Kameraseilbahn, die er erfand und die heute zum Standardrepertoire bei Film und Live-Übertragung gehört. Riha bäckt heute meistens "kleinere Brötchen". Pläne: Niederösterreich bleibt Thema. (prie, DER STANDARD, 6.11.2014)