Kairo - Auf dem Weg in die Schule sind am Mittwoch in Ägypten mehrere Jugendliche bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Mindestens 18 Menschen starben, als ihr Bus mit einem Tanklastwagen und zwei weiteren Fahrzeugen zusammenprallte, wie Behörden und Rettungskräfte mitteilten. Weitere 18 Menschen seien verletzt worden. Der Lkw hatte Benzin geladen, alle Fahrzeuge gingen in Flammen auf.

Der Unfall ereignete sich nahe der Stadt Damanhur im Nildelta, rund 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kairo. Wie viele der Todesopfer Schüler waren, war zunächst unklar. Die Leichen waren stark verbrannt. Der Chef des Zivilschutzes der Provinz Beheira, Gamal Jassin, sagte, in einem der beiden in den Unfall verwickelten Autos seien drei Menschen gestorben, darunter ein Polizist. Neun der 18 Verletzten waren nach offiziellen Angaben schwer verletzt. Der Fernsehsender CBC Extra zeigte Bilder vom Unfallort, auf denen der nahezu völlig abgebrannte Bus zu sehen war. Auf dem Boden lagen verbrannte Schulbücher.

Regierung will Maßnahmen ergreifen

Zur Unfallursache sagte Provinzgouverneur Mustafa Hadhud im ägyptischen Fernsehen, der Bus sei nach heftigen Regenfällen ins Rutschen gekommen. Ein Schüler, der den Unfall verletzt überlebte, schilderte den Vorfall telefonisch vom Krankenhaus aus dem Sender CBC Extra. Der Bus sei zu spät gekommen. Der Fahrer habe von einem "Problem" im Fahrzeug gesprochen. "Ich befand mich zum Zeitpunkt des Unfalls im hinteren Teil des Busses und bin aus dem Fenster gesprungen", sagte der Bub.

Ägyptens Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi ordnete an, dass die Verletzten in Militärkrankenhäusern behandelt würden. Al-Sisi entsandte Ministerpräsident Ibrahim Mahlab zum Unglücksort. Die Regierung erklärte, sie werde "entschiedene Maßnahmen" zur Verhinderung von Verkehrsunfällen beschließen.

Auf Ägyptens Straßen ereignen sich häufig Unfälle. Viele Straßen sind in schlechtem Zustand, die Verkehrsregeln werden oft missachtet. Allein im vergangenen Jahr ereigneten sich in dem nordafrikanischen Land nach Behördenangaben mehr als 15.000 Unfälle im Straßenverkehr. Erst am Sonntag waren elf Studentinnen ums Leben gekommen, als ihr Kleinbus in der Provinz Sohag in einen Bewässerungskanal stürzte. (APA, 5.11.2014)