Wien - Paid Content ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Die "Nordwest-Zeitung" (NWZ) in Oldenburg ist die 100. Zeitung, die online eine Bezahlschranke installiert. Von insgesamt 351 Tageszeitungen setzen fast ein Drittel der Medien auf Paid Content. In erster Linie sind es Regionalzeitungen, die für ihre lokalen Inhalte im Netz Geld verlangen.

Das geht aus den Zahlen des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden.

"Paid Content hat in den vergangenen zwei Jahren eine enorme Dynamik entfaltet: Ende 2012 besaßen erst 40 Zeitungstitel ein Online-Bezahlmodell, Ende 2014 sind es mehr als doppelt so viele", sagte dazu Hans-Joachim Fuhrmann vom BDZV in einer Aussendung.

"Zarte" Schranke

Laut BDZV setzen 61 Prozent der Zeitungen beim Paid-Content-Angebot auf das so Freemium-Modell, bei dem die Redaktion entscheidet, welche Angebote kostenpflichtig sind. Dazu gehört beispielsweise bild.de, wo "exklusive Inhalte" oder etwa Fußballvideos nur gegen Bezahlung genutzt werden können.

24 Prozent der Angebote nutzen das "Metered Model", bei dem im Schnitt 16 Klicks pro Monat frei sind. Bei vier Prozent der Verlage sind sämtliche Artikel nur gegen Entgelt lesbar, eine Zeitung setzt auf freiwillige Bezahlung.

Rasant bergauf geht es auch mit der verkauften E-Paper-Auflage. Gegenüber dem vergangenen Jahr stieg sie um rund 40 Prozent auf knapp 620.000 Exemplare. Diese setzen sich zusammen aus 298.342 Abonnements sowie 1.490 Einzelverkäufen und 319.107 sonstigen Verkäufen. (red, derStandard.at, 4.11.2014)