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Eine Mohnblume erinnert im Hauptquartier des britischen GCHQ an im Krieg Gefallene

Foto: APA/EPA

Angriff ist die beste Verteidigung: Das scheint die Strategie von Robert Hannigan, oberster Spion des britischen Government Communication Headquarters (GCHQ) zu sein. Denn obwohl sein Geheimdienst, der eng mit der NSA kooperiert, wegen der verdachtsunabhängigen Massenüberwachung massiv in der kritik steht, fordert Hannigan laut BBC noch breitere Kompetenzen. Er fordert US-Techkonzerne dazu auf, noch enger mit dem GCHQ zusammenzuarbeiten.

Kommandozentralen

Grund dafür sei die Bedrohung durch den Terrorismus, die sich zurzeit vor allem in Form der Miliz "Islamischer Staat" manifestiere. "Die US-Konzerne wollen nicht wahrhaben, dass ihre Angebote als Kommandozentralen für den Terror benutzt werden", so Hannigan in der Financial Times. Die Geheimdienste seien darauf angewiesen, dass IT-Firmen ihnen helfen, erklärt der GCHQ-Chef weiter.

Klimagipfel ausspioniert

Besonders im Kampf gegen den Terrorismus sei Privatsphäre laut Hannigan "kein absolutes Recht", das sei sie auch "nie gewesen". Deutlich wird dies beispielsweise in der Meldung, Hannigans GCHQ habe 2010 Teilnehmer des Klimagipfels im mexikanischen Cancun ausspioniert. Das belegen Dokumente aus dem Archiv von Edward Snowden, die von der dänischen Zeitung Dagbladet publiziert wurden.

Glasfaserkabel angezapft

So soll sich der britische Geheimdienst in ein Glasfaserkabel eingeklinkt haben, um Passwörter und E-Mails der internationalen Delegationen zu durchstöbern. Das habe "die Verhandlungsposition der britischen Teilnehmer gestärkt", so die GCHQ-internen Folien. (fsc, derStandard.at, 4.11.2014)