Die Bedrohung durch Cyber-Kriminelle nimmt nach Ansicht der Deutschen Telekom rasant zu. "Die Bedrohung für die Sicherheit unserer Daten und unserer digitalen Infrastrukturen wächst von Jahr zu Jahr", sagte Konzernchef Timotheus Höttges am Montag beim dritten "Cyber Security Summit" in Bonn.e

"Vor zwei Jahren waren es gerade mal 300.000 pro Tag"

"Die Hacker arbeiten still, schnell und sie sind brandgefährlich", warnte er vor rund 180 Teilnehmern des Spitzentreffens aus Wirtschaft und Politik, der EU und der NATO. Die Telekom zähle täglich bis zu eine Million Attacken auf ihr Netz. "Vor zwei Jahren waren es gerade mal 300.000 pro Tag". Der jüngste Telekom-Report zur Cyber-Kriminalität zeige, dass in diesem Jahr neun von zehn deutsche Firmen Angriffe von außen registriert hätten.

Angesichts dieser Bedrohungen sei es wichtig, in Wirtschaft und Politik gemeinsame Wege zu finden, die Attacken und deren enorme, auch wirtschaftlichen Schäden zu verhindern. 2013 hätten sich diese weltweit auf bis zu 575 Mrd. Dollar (459 Mrd. Euro) belaufen, sagte Höttges unter Berufung auf das unabhängige Center for Strategic and International Studies (CSIS).

Die Große Koalition hat sich auf die Fahnen geschrieben, für mehr Schutz im IT-Bereich zu sorgen. Als Konsequenz aus den Spähangriffen des US-Geheimdienstes NSA aber auch angesichts sich häufender Cyberattacken gegen Unternehmen ruhen große Hoffnungen auf dem für dieses Jahr angekündigten IT-Sicherheitsgesetz. Über die Ausgestaltung wird in der Koalition heftig debattiert. (APA, 3.11.2014)