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Kurzer Arbeitstag für Mario Sonnleitner in Vorarlberg.

Foto: APA/STIPLOVSEK

Der SCR Altach hat auch das zweite Saisonduell in der Fußball-Bundesliga gegen Rapid gewonnen, am Sonntag war es ein 2:0. "Das Spiel lief für uns unglücklich von Beginn an bis zum Ende", fasste Rapid-Trainer Zoran Barisic den rabenschwarzen Tag in Vorarlberg zusammen. Mario Sonnleitner sah in der zweiten Minute Rot, später geriet Rapid durch ein Traumtor in Rückstand. Im Finish traf Florian Kainz noch die Stange.

Dabei hatte es nach der Roten Karte zunächst gut für sein Team ausgesehen. Rapid bestimmte vor 7.372 Zuschauern auch in Unterzahl das Geschehen, spielte engagiert nach vorne und hatte deutlich mehr Ballbesitz. Es mangelte einzig an der Durchschlagskraft im Angriff.

Wenige Zentimeter fehlten zum Ausgleich

"Man hat in jeder Phase gesehen, dass die Mannschaft das Spiel unbedingt drehen wollte. Ich hätte es ihr so sehr gegönnt", haderte Barisic mit der Niederlage. Bei der schönsten Rapid-Aktion fehlten nur wenige Zentimeter zum 1:1-Ausgleich: Kainz ging in der 87. Minute mit einem Volley volles Risiko, traf aber nur den Pfosten. In Gegenzug machte Joker Ismael Tajouri mit seinem ersten Ligatreffer via Innenstange alles klar (88.).

Die Schlüsselszene des Spiels war aber der Ausschluss von Sonnleitner nach weniger als 100 Sekunden. Patrick Seeger stürmte auf den Innenverteidiger zu, der sein Bein stehen ließ. Der Vorarlberger legte sich den Ball einige Meter vor und ging zu Boden, danach erfolgte der Foulpfiff von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer. Er sah Sonnleitner als letzten Mann und zückte folgerichtig Rot.

"Wo soll er hin, der Sonni?"

Der Rapid-Abwehrchef meinte nachher, dass Seeger den Kontakt regelrecht gesucht habe. "Das war für mich nie und nimmer eine Rote Karte", stellte Barisic klar. "Wo soll er hin, der Sonni?", fragte Steffen Hofmann. Zudem stand sein Namensvetter Maximilian Hofmann noch etwas hinter Sonnleitner und hätte den Altacher wohl noch erreichen können. Auch Seeger selbst war über den Pfiff überrascht. "Eine Schwalbe war es aber nicht", sagte er.

Altach-Coach Damir Canadi sah ausgleichende Gerechtigkeit am Werk. "Wir hatten bei Sturm (in der 10. Runde; Anm.) eine Rote Karte, die für mich keine war, gegen den WAC hat letzte Woche Prokopic Gelb-Rot gesehen. Wir müssen das so akzeptieren, wir Trainer. Einmal fällt die Entscheidung für uns, einmal gegen uns."

Distanzschütze Felix Roth

Die Altacher 1:0-Führung war der zweite Nackenschlag für die Gäste. Wie aus dem Nichts schlug der Ball in der 25. Minute plötzlich mit voller Wucht unterhalb des linken Kreuzecks ein. Felix Roth hatte einen Hammer aus rund 30 Metern losgelassen.

In der Folge lieferte Altach eine taktisch einwandfreie Partie. Die Ländle-Truppe überließ Rapid weitgehend die Kontrolle, stand vor dem eigenen Sechzehner aber - von den letzten zehn Minuten vielleicht abgesehen - bombensicher. Eventuell hätte seine Mannschaft bei den gelegentlichen Kontern früher für die Entscheidung sorgen können, meinte Canadi. Altach ist inzwischen seit acht Spielen unbesiegt, inklusive Cup sind es sogar zehn. (APA, 3.10.2014)