Wien - Von Jänner bis Juni sind österreichweit 31 Fälle von Raub bzw. schwerem Raub angezeigt worden, bei denen sogenannte K.-o.-Tropfen und ähnliche Betäubungsmittel im Spiel waren. Sieben Opfer waren Frauen, 24 Mal wurden Männer betäubt und dann beraubt, hat Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Montag als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Team Stronach bekanntgegeben.

Eines der weiblichen und vier der männlichen Opfer waren minderjährig. Im gesamten Jahr 2013 waren 49 Fälle von Raub und schwerem Raub im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln angezeigt worden, dazu noch eine Vergewaltigung.

Damals waren zwölf Betroffene weiblich und 38 männlich, davon ein Minderjähriger. Weitere Vergleichsdaten gibt es nicht: Seit dem Vorjahr werden Fälle mit "K.-o.-Tropfen" zwecks Vereinheitlichung nicht mehr gesondert in der Kriminalstatistik vermerkt, sondern unter dem Schlagwort "Betäubungsmittel" ohne spezielle Berücksichtigung der von den Tätern verwendeten Substanzen geführt.

Sofort Arzt aufsuchen

Generell hält das Innenministerium zum Thema "K.-o-Tropfen" und Co fest: Wer befürchten muss, solche Stoffe verabreicht bekommen zu haben, sollte sofort die Polizei verständigen und einen Arzt aufsuchen, um den Vorfall auch beweisen zu können: Viele der verwendeten Substanzen sind nur wenige Stunden im Körper nachweisbar.

Getränke sollten nie unbeaufsichtigt stehen gelassen werden. "K.-o.-Tropfen" oder Knockout-Tropfen bestehen aus narkotisierend wirkenden Substanzen, mit denen Täter bei Sexual- oder Eigentumsdelikten ihre Opfer betäuben und wehrlos machen, indem sie in Getränke oder Nahrungsmittel gemischt werden. Die Stoffe können zudem Gedächtnislücken verursachen, weswegen sich die Opfer häufig nach dem Aufwachen kaum oder gar nicht mehr an die Vorfälle erinnern können. (APA, 3.11.2014)