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Geht es nach den Bayern, sollen die besten Nationalteamspieler Deutschlands auch gefälligst bei den Bayern kicken. Also auch Marco Reus (r.).

Foto: AP/Schrader

München - Die coole Klappe, die ist Jürgen Klopp in den letzten Wochen irgendwo abhandengekommen. Komisch. "Jede Niederlage tut weh, und in der Häufigkeit, in der wir in der Bundesliga verlieren, potenziert sich das schon", sagte der Dortmund-Trainer am Samstag nach dem 1:2 beim deutschen Rekordmeister Bayern München.

Über Abstiegsgefahr sollten nach Meinung von Sportdirektor Michael Zorc andere "philosophieren". Aber sorglos gehen die Dortmunder, die am Dienstag gegen Galatasaray in der Champions League in die K.-o.-Runde einziehen können, nicht mit der prekären Lage in der Meisterschaft um. "In der Liga ist es eine sehr brenzlige Situation", räumte Sebastian Kehl ein. Zu allem Überdruss muss sein Club in den kommenden drei Wochen auch noch auf Mats Hummel (Bänderdehnung) verzichten.

"Wir haben viele Baustellen und viele Spiele selbstverschuldet verloren", bekannte Klopp. "Es ist eine verrückte Situation, aber es ist unsere - und damit müssen wir umgehen." Nachfragen nach Reizfigur Marco Reus, Torschütze zum Führungstreffer (31.) und öffentliches Spekulationsobjekt eines Wechsel zu den Bayern, ließen Klopps Laune weiter sinken.

Die Bayern haben bereits 24 Punkte gehamstert, sind völlig ungefährdet. "Die Liga ist für die Spannung verantwortlich, nicht wir", erklärte Bayern-Sportdirektor Sammer. Guardiola lobte den Gegner als "beste Mannschaft der Welt bei Kontersituationen. Es war eine große Lektion für uns, was wir machen wollen bis zum Ende der Saison: Spielen wir wie in der ersten Hälfte, wie Zuschauer, oder spielen wir wie in der zweiten Hälfte mit dieser Aggressivität", erklärte der spanische Starcoach.

Münchner Mission: Reus

Macht jetzt Reus das Transfertriple perfekt? Der DFB-Nationalspieler selbst hob bei Frageversuchen ablehnend die Hand, auch die Verantwortlichen mochten nicht wirklich über einen vorzeitigen Abgang des bis 2017 an Dortmund gebundenen Reus sprechen. In München, von wo aus die Spekulationen wiederholt befeuert wurden, hielt man sich öffentlich zurück.

Trotz aller Kalmierungsversuche verschärft sich in der Causa Reus der Ton. "Das ist auf der nach oben offenen Heuchelskala ein ganz hoher Wert", kommentierte Hans-Joachim Watzke die jüngste Aussage von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge zur Zukunft des Flügelspielers. "Es ist legitim, Marco Reus verpflichten zu wollen. Aber das muss man doch nicht permanent in die Öffentlichkeit tragen. Man kann das mit einem gewissen Niveau machen", klagte der BVB-Geschäftsführer.

Stranzl bei Gladbach-Sieg verletzt

Am Sonntag gab sich Bayern-Verfolger Mönchengladbach keine Blöße. Die Borussia siegte zu Hause gegen das bis dahin noch ungeschlagene Hoffenheim 3:1 und liegt nun auf Tabellenplatz drei. Der Rückstand auf den Leader beträgt weiterhin vier Zähler. Kapitän Martin Stranzl musste in der 79. Minute aufgrund einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden.

Vor 52.409 Zuschauern im Borussia-Park war Doppeltorschütze Patrick Herrmann (32., 52.) an allen drei Toren beteiligt. Neuzugang Andre Hahn erzielte das 1:0 (12.), Anthony Modeste den zwischenzeitlichen Ausgleich (30.). Gladbach ist nach fünf Siegen und fünf Remis weiter ohne Niederlage.

Freiburg gelingt in Köln erster Sieg

Für den 1. FC Köln gab es dagegen nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen einen Rückschlag. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger musste sich dem SC Freiburg daheim 0:1 geschlagen geben. Ein Elfmeter-Tor von Vladimir Darida (50.) bescherte den Freiburgern den ersten Saisonsieg, damit heißt das Tabellenschlusslicht wieder Werder Bremen. Die Kölner sind Elfter.

Noch besser als Köln ist weiterhin der zweite Aufsteiger SC Paderborn unterwegs. Der Neuling gewann sein Heimspiel gegen Hertha BSC mit 3:1 und verbesserte sich in der Tabelle auf Rang sieben. (APA/red - 2.11. 2014)