Rom - Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena gerät immer stärker unter Druck. Die Bank rasselte bekanntlich beim Stresstest durch und schafft mit dem größten Kapitalbedarf (2,1 Mrd. Euro) ein unrühmlichen Rekord. Wer nun die Kapitallücke schließen kann, ist weiterhin offen. Denn keines der großen italienischen Institute steht für eine Fusion bereit. Weil die Optionen fehlen, dürfte wohl wieder der Staat einspringen. Die Regierung in Rom hofft nach Angaben vom Freitag allerdings noch auf eine Rettung mit privaten Geldern.

Italiens Wirtschafts- und Finanzminister Pier Carlo Padoan sagte, die Kapitallücke solle durch private Mittel geschlossen werden. Der Chef der italienischen Notenbank, Ignazio Visco, ergänzte, Monte Paschi und die ebenfalls krisengeplagte Bank Carige würden demnächst Pläne vorstellen, wie die Kapitalpolster aufgestockt werden sollen.

Aus Sicht von Monte Paschi könnte hilfreich sein, bereits erhaltene Staatshilfen später als bislang geplant zurückzuzahlen. Das könnte Italien aber neuen Ärger mit der EU-Kommission einhandeln. Nach EU-Regeln müssen zuerst die Anleihegläubiger in die Pflicht genommen werden, bevor der Staat einspringt. (Reuters/red, derStandard.at, 31.10.2014)