Spielen Sie "Driveclub"?

Foto: Sony

Drei Wochen nach dem Marktstart entwickelt sich Sonys Rennspiel "Driveclub" zum PR-Debakel. Der Titel, der extra ein Jahr verschoben wurde, um den Netzwerk-Code und die technische Umsetzung feinzuschleifen, sorgt bei Spielern auch nach einer Reihe von Updates noch für Unmut. Online mit und gegen andere Fahrer anzutreten, das vorrangig beworbene Feature des Spiels, erweist sich seit dem Erscheinungstag als Glücksspiel. Laut den Entwicklern seien dafür Probleme mit dem Netzwerk-Code und der Serverinfrastruktur verantwortlich.

Nun gab PlayStation-Spielechef Shuhei Yoshida in einer Mitteilung an die Fans bekannt, dass man im Zuge der Wartungsarbeiten auch die für PS-Plus-Mitglieder kostenlose Edition von "Driveclub" bis auf weiteres verschieben wird.

Belastung fürs Image

Die Fachpresse springt indes hart ins Gericht mit Sonys jüngstem Rennspielprojekt. "'Driveclub' ist zur größten Belastung für die PS4 geworden", titelt die Seite VG247 in einem Kommentar. "Diese Serverprobleme, diese unfertigen Features, dieser öffentliche Aufruhr färben sich weiterhin negativ auf die PS4 ab. Es ist sehr einfach 'Driveclub' als gescheitertes Online-Experiment hervorzuheben, bei dem man den Ambitionen nicht Herr geworden ist." Besonders ärgerlich für die für Online-Multiplayer-Funktionen zahlenden Kunden, aber auch für alle anderen Spieler, denn Hersteller Evolution wollte die kommenden Monate ursprünglich dazu nutzen, fehlende Features wie dynamisches Wetter nachzureichen, anstatt Schwachstellen zu flicken.

Ruf nach Entschädigung

In Foren und auf sozialen Medien wird daher der Ruf nach Kompensationen laut. Konkretes in diese Richtung hat Sony noch nicht bekanntgegeben. Bislang bleibt es bei wiederholten Entschuldigungen. "Im Namen der World Wide Studios sind wir enorm dankbar für eure Geduld und wir danken euch für eure ungebrochene Unterstützung", schreibt Yoshida. "Wir entschuldigen uns vielmals für die Verzögerungen. Wir sind weiterhin bemüht, euch die beste Rennspielerfahrung auf PS4 zu bieten. Es dauert leider etwas länger, als wir es uns erhofft haben."

"Driveclub" gesellt sich damit zu einer Reihe von Online-Games, die zum Start alles andere als funktionstüchtig waren. In der Vergangenheit sorgten unter anderem "SimCity" und noch Monate nach dem Start auch "Battlefield 4" für viel Unmut in der Community. (zw, derStandard.at, 31.10.2014)