"Es wird aber eine Verschiebung hin zum Plug-in-Hybridauto kommen", heißt es in der Dissertation. Im Bild: ein Mercedes S 500 Plug-in Hybrid.

Foto: Mercedes-Benz

Die Frage, ob es denn überhaupt genügend Rohstoffe für einen Technologiewandel gäbe, wird immer öfter gestellt. An der TU Wien, am Institut für Fahrzeugantriebe und Kraftfahrzeugtechnik, wurde dazu nun eine Dissertation verfasst. Die Frage, ob überhaupt genügend Rohstoffe da wären, um den angekündigten Wandel hin zu einem höheren Anteil an Elektromobilität zu ermöglichen, wurde also streng wissenschaftlich beantwortet.

Der Doktorand heißt Christian Bauer und kam, gesponsert vom Österreichischen Verein für Kraftfahrzeugtechnik, zu folgenden Schlüssen: "Der weltweite Fahrzeugbestand wird bis 2030 auf etwa zwei Milliarden Fahrzeuge anwachsen. Das bedingt eine jährliche Steigerung der Fahrzeugproduktion von rund 60 Millionen auf 150 im Jahr 2030. Von den Rohstoffen Seltene Erden, Indium, Gallium und Germanium geht ein hohes Versorgungsrisiko aus, von Graphit, Kupfer, Lithium und Kobalt ein geringes. Das politische Risiko ist höher einzuschätzen als das Risiko einer geologischen Verknappung. Unabhängig vom Rohstoffpreis bleibt die Verbrennungskraftmaschine bis 2030 der dominierende Energiewandler. Es wird aber eine Verschiebung hin zum Plug-in-Hybridauto kommen. Nach einer Reduktion der Herstellkosten wird die Brennstoffzelle zur Alternative zum Verbrennungsmotor. Die Potenziale werden aber erst nach 2030 geschöpft werden."

Wie immer der Antrieb auch aussehen mag, um die Autoindustrie an sich braucht sich demnach wohl niemand Sorgen zu machen. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 31.10.2014)