Paris - Drohnen unbekannter Herkunft haben in den vergangenen Wochen sieben französische Atomkraftwerke überflogen. Der französische Stromkonzern und AKW-Betreiber EDF gab am Mittwochabend bekannt, deswegen Anzeige erstattet zu haben. Er betonte zugleich, die Überflüge seien "ohne Folgen für die Sicherheit oder den Betrieb der Anlagen" geblieben.

Es seien Maßnahmen ergriffen worden, um die Flugkörper zu identifizieren und zu neutralisieren, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Donnerstag dem Rundfunksender France Info. Details nannte er nicht. Nach Angaben von EDF wurden zwischen dem 5. und dem 20. Oktober sieben Drohnen-Flüge beobachtet - immer am späten Abend, in der Nacht oder am frühen Morgen.

Abstand muss eingehalten werden

AKW dürfen in Frankreich nur in einer Höhe von mindestens 1000 Meter überflogen werden. Zudem müssen Flugzeuge zu Atommeilern einen Abstand von mindestens fünf Kilometern einhalten. Betroffen waren von den Drohnenflügen laut EDF die Anlagen in Creys-Malville und Bugey im Südosten, Blayais in Südwesten, Cattenom and Chooz im Nordosten, Gravelines im Norden und Nogent-sur-Seine in der Nähe von Paris.

Die für spektakuläre Protestaktionen bekannte Umweltschutzorganisation Greenpeace erklärte, sie habe nichts mit den Flügen zu tun. "Was geschieht, ist sehr besorgniserregend", sagte ein Sprecher. Frankreich ist das Land, das weltweit am abhängigsten von Atomkraft ist. EDF betreibt 58 Reaktoren an 19 Standorten. (APA/Reuters, 30.10.2014)