Exotische Variante einer Empire-Uhr (um 1795).

Foto: Ludwig Wimberger

Aus gegenwärtiger Sicht ist ein Alltag ohne Uhr unvorstellbar. Einst waren Zeitmesser jedoch wegen exorbitanter Herstellungskosten nur Gelehrten, Würdenträgern oder Vermögenden vorbehalten. Die von Walter Moskat offerierte Waag-Uhr, 1638 im süddeutschen Raum ausgeführt, zählt zu den frühesten Varianten.

Mehr als 100 Jahre später hatte sich, über eine Gewerbeförderung Joseph II. angelockt, in Wien eine Uhrmacherkolonie etabliert, die der englischen und französischen Kollegenschaft technisch und künstlerisch um nichts nachstand. Besonders die Kommodenuhr gehört zu den stilistisch variantenreichsten Typen, die den bürgerlichen Wohlstand von seiner charmanten Seite zu dokumentieren verstand. Ein solcherart exotischer, um 1795 datierter Repräsentant wartet beim Kunsthandel Wimberger. Bei Lilly's Art sucht wiederum ein luxuriöses Exemplar der zwischen bildender Kunst und Kunsthandwerk angesiedelten Gattung Bilderuhr (Im Tessin, 1829, C. L. Hofmeister) einen neuen Besitzer. (kron, Spezial, DER STANDARD, 30.10.2014)