Sydney - Australischen Wissenschaftern ist ein Erfolg im Kampf gegen Chlamydien gelungen: Die parasitären Bakterien zählen nicht nur unter Menschen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheitserregern; Die Krankheitserreger sind auch für Koalas sehr gefährlich. Ein erster Impfversuch Koalas in freier Wildbahn sei sehr positiv verlaufen, berichten nun Forscher der Universität der Sunshine Coast in Queensland.
Eine Infektion mit Chlamydien zählt zu den größten Bedrohungen für Koalas. Die Bakterien lösen bei Männchen und Weibchen Augen- und Blaseninfektionen aus und behindern ihre Fortpflanzung. In einem groß angelegten Versuch impften die Forscher die Hälfte der sechzig Koalas und beobachteten die Tiere für ein Jahr. Bei allen geimpften Tieren habe sich eine gute Reaktion des Immunsystems und ein geringeres Infektionsrisiko gezeigt. Die Studie solle nun um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Im Jahr 2012 wurden die nur in Australien heimischen Koalas auf die Liste der bedrohten Arten gesetzt. Die Bestände sind auch durch die Verbauung und Zerstörung ihres Lebensraums, Buschbrände und Verkehrsunfälle gefährdet. Die australische Koala-Stiftung schätzt, dass heute weniger als 80.000 Koalas in freier Natur leben. (APA/red, derStandard.at, 31.10.2014)