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Mehrere CHP-Polizisten sollen über Jahre Nacktfotos von Handys inhaftierter Frauen gestohlen haben.

Foto: APA/EPA/LARRY W. SMITH

Mehrere Polizisten der kalifornischen Highway Patrol sollen heimlich Nacktfotos von den beschlagnahmten Smartphones verhafteter Frauen gestohlen haben. Das geht aus Gerichtsunterlagen hervor, die der Zeitung Inside Bay Area vorliegen. Ein Beamter, der mit dem Vorwurf konfrontiert wurde, habe gestanden, dass das schon seit Jahren "ein Spiel" unter gewissen Kollegen sei.

Über synchronisiertes Tablet bemerkt

Eine wegen Alkohol am Steuer inhaftierte Frau hatte einige Tage nach ihrer Verhaftung auf ihrem iPad bemerkt, dass Fotos an eine unbekannte Nummer geschickt worden seien. Auf dem zuvor beschlagnahmten iPhone seien die Nachrichten zwar gelöscht worden, allerdings sei das Gerät mit dem iPad synchronisiert gewesen. Die Spur habe zu einem Polizisten geführt, der zugegeben habe in den vergangenen Jahren "ein halbes Dutzend" Mal Fotos nackter oder spärlich bekleideter Inhaftierter mit Kollegen in Los Angeles und dem kalifonischen Dublin sowie externen Personen geteilt zu haben.

"Herabwürdigung für alle Frauen"

Das Verhalten der Polizisten könnte sämtliche Fälle kompromittieren, in denen sie als Zeugen aussagen mussten, heißt es in dem Bericht weiter. Die Nachrichten, die sich die Beamten mit den Fotos geschickt haben, seien "unmenschlich, entsetzlich beleidigend und eine Herabwürdigung für alle Frauen", so der Anwalt eines Opfers.

"Kein Platz in unserer Organisation"

"Wir erwarten höchste Integrität und moralischer Stärke von jedem bei der California Highway Patrol, für so ein Verhalten gibt es keinen Platz in unserer Organisation", sagte der Leiter der Einheit. Zumindest einer der insgesamt drei beschuldigten Beamten sei bereits in den Innendienst versetzt worden. Die Entscheidung über eine Anklage soll nächste Woche getroffen werden. (red, derStandard.at, 29.10.2014)