Graz – Mit Elisabeth Freismuth (geb. 1955) wurde am Dienstag die in der Geschichte der Kunstuniversität Graz erste Rektorin inauguriert. Die erfahrene Universitätsmanagerin und bis August 2014 Sektionschefin im Wissenschaftsministerium übernimmt damit die Führung der KUG vom geschäftsführenden Vizerektor Robert Höldrich, der das Haus seit 2013 interimistisch leitete.

Die einstimmige Wahl von Freismuth im April dieses Jahres und nun die feierliche Amtseinführung setzte einen Schlusspunkt unter die zwischen Universitätsrat und Senat seit dem Herbst 2010 konfliktreich ausgetragene Neubesetzungsdiskussion. Entsprechend programmatisch fiel am Dienstag dann auch die Auswahl der umrahmenden Musik aus: Auf die Arie des Harlekin "Lieben, hassen, hoffen, zagen" aus Richard Strauss' "Ariadne auf Naxos" ließ man die Arie des Komponisten "Sei'n wir wieder gut" aus selbiger Oper folgen – ein deutlicher Wunsch für ein künftig konstruktives Zusammenspiel aller Leitungsorgane der KUG.

Motto: "Zukunft heißt wollen"

Die neue Rektorin – deren Motto bezeichnenderweise lautet: "Zukunft heißt wollen" – formulierte dann auch deutlich: "Offenheit, Begeisterungsfähigkeit und Tatkraft sollen die Ingredienzen unserer künftigen Arbeit sein und zwar nicht, um den größten gemeinsamen Nenner zu finden, sondern um gemeinsame Perspektiven im Interesse unseres Hauses zu entwickeln".

Freismuth zählte die Schwerpunkte der Herausforderungen der neuen Rektoratsperiode auf: Die Profilbilder der KUG müssten weiter geschärft, die Kooperationen national wie international intensiviert werden. In Zusammenarbeit mit Stadt und Land müssten Synergien für die Zukunft geschaffen und neue Allianzen bei Kunst- und Forschungsaufgaben geknüpft werden. Das Ziel sei klar, so Freismuth: "Wir wollen unsere Kunststudierenden für die Welt fit machen". Dazu gehöre auch, "dass wir die Internationalisierungsstrategie der Kunstuniversität Graz in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich noch stärker ausformulieren werden".

Die neue KUG-Rektorin bringt aufgrund ihres bisherigen beruflichen Weges sowohl die Innensicht einer Universität als auch die fundierte Kenntnis diverser Abläufe etwa im Verwaltungsbereich mit: Die gebürtige Wienerin studierte zunächst Jus, Geschichte und Kunstgeschichte an der Uni Wien. Nach dem Gerichtsjahr und Assistententätigkeit am Institut für österreichische und europäische Rechtsgeschichte wechselte sie in die Rektoratsdirektion der Musikhochschule Wien, die sie ab 1989 leitete. Seit 2008 fungierte sie als Sektionsleiterin im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. (APA, 28.10.2014)