Es überrascht ohnehin niemand mehr außer die allerunbelehrbarsten Anbeter: Jörg Haider war korrupt. Nicht im Sinn eines direkt persönlichen finanziellen Vorteils, so mit Überweisung nach Liechtenstein (soweit man bisher weiß), sondern der damalige Kärntner Landeshauptmann verlangte eine Bestechung, um seine Popularität (weiter) zu erhöhen.

Der ehemalige Vorstandschef der Bayrischen Landesbank hat jetzt vor Gericht zugegeben, dass er einen Millionenbetrag für das Klagenfurter Fußballstadion zur Verfügung stellte. Haider verlangte das für seine Zustimmung zum Verkauf der Kärntner Landeshypo an die Bayern. Ursprünglich war von fünf Millionen die Rede, 2,5 Millionen sind es dann geworden. Das Fußballstadion war eines von Haiders grandiosen Geldverbrennungsprojekten (wie die Wörtherseebühne). Populistische Scharlatane lieben solche Projekte und "das Volk" liebt sie auch - zumindest anfangs.

Mit dem Geständnis des Bayern-Bankers ist der letzte Stein in jenem Gebäude aus Inkompetenz und Korruption aufgesetzt, der die FPÖ-Partie jener Jahre kennzeichnete. Wer von Anfang an festhielt, dass rechtspopulistische, nationalistisch unterlegte Demagogie schon historisch immer auch eine kriminelle Grundierung hat, kann sich bestätigt fühlen. Aber ein beträchtlicher Teil derer, die damals auf eine vermeintliche Symbolfigur der "Anständigen und Fleißigen" hereinfielen, hat nichts gelernt. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 28.10.2014)