Wien - Die Zahl der Drogentoten ist 2013 mit 138 Opfern im Vergleich zu 2012 stark zurückgegangen. Im Jahr 2012 starben noch 161 Menschen durch Drogen, 2011 waren es 201. Zwei Drittel der Opiatabhängigen befinden sich bereits in medizinischer Behandlung. Das geht aus dem aktuellen "Epidemiologiebericht Drogen 2014" des Gesundheitsministeriums hervor.

Das Ministerium veröffentlicht diesen Bericht einmal im Jahr. Für das Jahr 2013 zeigen sich deutlich positive Trends. So ist es in den letzten Jahren gelungen, den Anteil der Drogenabhängigen in Behandlung massiv zu erhöhen. Insgesamt befinden sich etwa 19.000, also zwei Drittel, der geschätzten 28.000 bis 29.000 Personen mit risikoreichem Opioidkonsum in Behandlung. Der Prozentsatz der Personen mit Dorgenproblemen in Substitutionsbehandlung ist regional unterschiedlich und lag 2013 mit 16.989 Personen für Gesamtösterreich bei etwa 60 Prozent. "Dies kann als großer Erfolg bewertet werden", heißt es in der Zusammenfassung Reports.

47 Prozent der Abhängigen leben in Wien

Seit 2009 gibt es dem Bericht zufolge auch einen leichten Rückgang bei der Anzahl der Drogenabhängigen. Drei Viertel der Betroffenen sind Männer, 47 Prozent leben in Wien. In Niederösterreich leben 14 Prozent der Drogenabhängigen, in Oberösterreich elf Prozent, je sieben Prozent in Tirol und in der Steiermark, fünf Prozent in Kärnten, vier Prozent in Vorarlberg, drei Prozent in Salzburg und ein Prozent im Burgenland.

85 Prozent der 19.000 Personen, die wegen Drogenkonsum betreut werden, konsumieren Opiate. In den Drogenhilfeeinrichtungen befinden sich auch rund 2.000 Menschen wegen Cannabiskonsums. Bei diesen Personen, die vor allem nach Strafanzeigen wegen Cannabis und entsprechende Auflagen erhalten haben, konsumieren etwa ein Drittel diese Droge häufig.

600 Ärzte behandeln mit Substituten

95 Prozent der tödlichen Überdosierungen von Suchtgiften waren auf Mischkonsum von Substanzen zurückzuführen, acht Prozent auf ausschließlichen Opiatkonsum. Keine Beteiligung von Morphinabkömmlingen etc. gab es nur bei fünf Prozent der Überdosierungen.

Mit Stichtag 30. Juni dieses Jahres hatten in Österreich 597 Ärzte die Qualifikation zur Durchführung von Substitutionsbehandlungen. Retardiertes Morphin wird am häufigsten in der Drogenersatztherapie verwendet (56 Prozent), dann folgen Buprenorphin (19 Prozent) und Methadon (15 Prozent).

Keine Todesopfer gab es im Jahr 2013 durch "neue" psychoaktive Substanzen (synthetische Drogen unterschiedlicher Natur). Eine Beteiligung solcher Substanzen wurde bei drei Opfern festgestellt. Die Crux bei den tödlichen Zwischenfällen mit Drogen: Zumeist passieren sie nicht in der Öffentlichkeit, wodurch zu spät Hilfe gerufen wird. (APA, 26.10.2014)