Freetown/Conakry/Monrovia - Auf dem Madrider Flughafen ist ein Afrikaner nach einem Zeitungsbericht gestorben, weil er aufgrund der Angst der Rettungskräfte vor einer Ebola-Infektion nicht rechtzeitig in ein Krankenhaus gebracht werden konnte. Wie die Zeitung "El Mundo" am Freitag meldete, war der aus Nigeria stammende Mann nach seiner Ankunft im Flughafengebäude zusammengebrochen.

Kokainkugeln platzten

Die Rettungssanitäter alarmierten wegen Ebola-Verdachts ein Expertenteam mit Schutzanzügen. Bis zu dessen Eintreffen vergingen nach Darstellung des Blattes mehr als 50 Minuten. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Nigerianer nicht an Ebola litt, sondern ein Drogenschmuggler war, der mit Kokain gefüllte Plastikkugeln verschluckt hatte. Eine oder mehrere Kugeln waren im Körper des Mannes aufgeplatzt.

Die Behörden bestätigten den Zwischenfall, der sich bereits am vergangenen Wochenende ereignet hatte. Sie machten aber keine Angaben darüber, wie viel Zeit bis zum Eintreffen des Expertenteams vergangen war.

Blockade nach Ebolaverdacht in Hamburg

Ein Feuerwehreinsatz in einer Hamburger Flüchtlingsunterkunft hat unter den Bewohnern Angst vor einem möglichen Ebola-Fall ausgelöst und zu Protesten geführt. Sechs Feuerwehrleute sollten in der Nacht zum Freitag einen unter Fieber und Kopfschmerzen leidenden Bewohner ins Krankenhaus bringen, wie ein Feuerwehrsprecher berichtete. Da ein Mitbewohner mitgeteilt hatte, der Nachbar des Kranken liege bereits mit einer ansteckenden Krankheit in der Isolierstation einer Klinik, waren die Feuerwehrleute mit einem Vollschutz im Einsatz.

Die Bewohner regierten mit großer Verunsicherung, rund 100 von ihnen blockierten laut Polizei für rund eine Stunde eine Verkehrskreuzung vor dem Heim. Schließlich habe die Leiterin der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber die Lage beruhigen können. Der Verdacht auf Ebola bestätigte sich auch in diesem Fall nicht. (APA/dpa, 24.10.2014)