Android 5.0 führt eine Reihe von Sicherheitsverbesserungen ein - mit gewissen Nebeneffekten.

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Bereits in wenigen Tagen soll es soweit sein: Mit Android 5.0 will Google Anfang November eine neue Generation seines mobilen Betriebssystems vorstellen. Diese bringt neben einem neuen Design und zusätzlichen Funktionen auch eine Reihe von Sicherheitsverbesserungen. Genau diese dürften allerdings aber für manche Nutzer auch negative Nebeneffekte haben.

Einschätzung

So wird das Rooten von Android-Geräten mit "Lollipop" deutlich schwerer als zuvor, in manchen Fällen könnte es gar unmöglich werden. So zumindest die Einschätzung von einem, der es eigentlich wissen sollte: Chainfire, der unter einem Pseudonym agierende Entwickler des Rooting-Tools SuperSU.

Neue Hürden

In einem Google+-Eintrag geht er ausführlich auf die Situation ein. Vor allem die Verschärfungen rund um das Sicherheitsframework SELinux würden nachhaltige Auswirkungen haben. Dadurch könne jenes Script, mit dem bisher beim Systemstart der Root-Zugang hergestellt wird, nicht mehr im globalen Kontext laufen - und werde so unwirksam.

Eingriff

Künftig müsse für einen Root-Zugang also wesentlich tiefer ins System eingegriffen werden, so Chainfire. Derzeit sehe es so aus, als würde man dabei nicht um das Ersetzen des Kernels herumkommen. So wird denn auch bei den bisherigen Root-Lösungen für die Android 5.0 Developer Preview auf Nexus 5 und Nexus 7 genau dies vorgenommen. Dass das Rooten bei diesen Geräten überhaupt noch möglich ist, verdankt sich dem Umstand, dass Google das Entsperren des Bootloaders erlaubt.

Drum wähle gut...

Bei Herstellern, die sich dagegen sperren, könnte mit Android 5.0 aber das Rooten praktisch unmöglich werden, so Chainfire. Insofern dürfte es in Zukunft für all jene, die Community-Firmware auf ihre Geräte packen wollen, noch wichtiger werden, sich schon vorab zu überlegen, welches Smartphone sie sich zulegen wollen. (apo, derStandard.at, 24.10.2014)