Wien – Der Umbau in der Bawag PSK geht weiter. Am Donnerstagabend gab die mehrheitlich den US-Hedgefonds Cerberus und Golden Tree gehörende Bank bekannt, ihre Fondstochter – die Bawag PSK Invest – an den Vermögensverwalter Amundi zu verkauft. Angaben zum Verkaufspreis wurden nicht gemacht.
Der Vertrag sei am Donnerstag unterzeichnet worden, teilten die beiden Institute mit. Die Bawag wird alle Produkte weiterhin über ihre Filialen vertreiben, denn das Veranlagungsgeschäft sei für die Bank ein wichtiges Geschäft, sagte eine Sprecherin zum Standard. Es müsse aber nicht sein, dass die Produkte auch im eigenen Haus kreiert werden.
Die Bawag will sich nun auf ihr Privatkundengeschäft konzentrieren. Dass die Transaktion etwas mit einem Verkauf der Bank zu tun hat, wird dementiert. Cerberus, der seit 2007 an Bord ist, will bekanntlich aussteigen und das über einen Weiterverkauf oder einen Börsengang tun.
Amundi will sich mit dem Deal eine starke Position am österreichischen Markt für Vermögensverwaltung schaffen und die Bawag Invest von Österreich aus führen. Geplant sei auch, auf der bestehenden Basis weiter zu expandieren. In der Bawag PSK Invest sind 34 Mitarbeiter beschäftigt, sie werden laut Bawag-Sprecherin von Amundi übernommen. Im Angebot hatte die Bawag Invest per 30. Juni 78 Publikumsfonds und Fonds für institutionelle Anleger mit einem Fondsvolumen von insgesamt 4,6 Mrd. Euro. Amundi gehört den französischen Großbanken Crédit Agricole und Société Générale und verwaltet mehr als 800 Mrd. Euro. (bpf, DER STANDARD, 24.10.2014)