Wien - Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) und die Generalplaner für die Sanierung des Parlamentsgebäudes, die in Wien ansässige Bietergemeinschaft Jabornegg & Palffy Axis, haben erstmals die detaillierten Pläne für das Hohe Haus vorgestellt. So wird der Plenarsaal räumlich aufgewertet und erhält ein Glasdach, auch das Besucherzentrum wird erweitert, hieß es bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Foto: Jabornegg & Pálffy_AXIS

Bures präsentiert "Jahrhundertprojekt"

"Es ist heute ein schöner Tag für eine Nationalratspräsidentin, aber auch für das gesamte österreichische Parlament", sagte Bures über das "Jahrhundertprojekt". Eigentlich hätte die Präsentation bereits nach der Bekanntgabe des Generalplaners im August erfolgen sollen, sie verzögerte sich aber aufgrund des Todes der Bures-Vorgängerin Barbara Prammer. Jedenfalls sei man mit dem Projekt selbst im Plan, betonte Bures. Jede weitere Verzögerung "wäre verantwortungslos gewesen".

Foto: Jabornegg & Pálffy_AXIS
Foto: Jabornegg & Pálffy_AXIS

Architekt Ernst Beneder, Vorsitzender der Auswahlkommission, betonte nochmals die vollkommene Anonymität der Bewerber im europaweit ausgeschriebenen Verfahren. Überzeugt habe die Bietergemeinschaft Jabornegg & Palffy Axis durch eine "neue Zugänglichkeit mit einer ganz neuen Erschließungsmatrix". Die bestehende Struktur von Theophil Hansen werde dabei nicht überformt und durch Zeitgeistiges ersetzt, stattdessen erhalte das Haus zum Teil eine neue räumliche Entsprechung.

Erstmals gesetzlich fixierter Kostendeckel

"Das ist sicher nicht ein Projekt, das man jeden Tag macht", befand Architekt Andras Palffy. Zwei Aspekte seien bei der Planung wesentlich gewesen: zum einen die Sanierung des Parlaments und zum anderen die Erweiterung des Flächenangebots. So würden mit der räumlichen Erweiterung nicht nur die Besucher das Haus besser erschließen können, auch Arbeitsplätze für Abgeordnete und Parlamentsmitarbeiter würden geschaffen.

Foto: Jabornegg & Pálffy_AXIS

Ortfried Friedreich, Zivilingenieur für Bauwesen, strich positiv hervor, dass es bei dem Projekt erstmals einen gesetzlich fixierten Kostendeckel gebe. Aber auch eine weitere wesentliche Verbesserung stellte er Mitarbeitern und Besuchern in Aussicht: "Wir werden dafür sorgen, dass das Gebäude den heutigen Sicherheitsstandards entspricht." (APA, 23.10.2014)