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23 Standorte bekommen eine "letzte Bewährungschance"

Foto: AP/Gerten

Essen - Karstadt ist am Scheideweg. Am Donnerstag steht eine mit Spannung erwartete Aufsichtsratssitzung bevor. In einem eindringlichen Appell hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erneut Klarheit über die Zukunft der Kaufhauskette verlangt.

"Wir wollen wissen, wo der Kurs des Unternehmens hingehen soll", sagte ver.di-Vertreter Arno Peukes, der für die Gewerkschaft im Aufsichtsrat sitzt, dem Berliner "Tagesspiegel". "Bei dem bisherigen Sanierungskonzept fehlt uns die Zukunftsperspektive."

Der Aufsichtsrat will am Nachmittag wichtige Weichen für die Zukunft von Karstadt stellen. Von der Sitzung werden wichtige Beschlüsse erwartet. So soll der Posten des Geschäftsführers neu besetzt werden. Außerdem soll das Gremium über die zukünftige Ausrichtung von Karstadt beraten.

Vorkenntnisse erwünscht

Im Gespräch für die Firmenspitze ist der aktuelle Aufsichtsratschef und frühere Rewe-Manager Stephan Fanderl. Immerhin habe Fanderl Vorkenntnisse, sagte ver.di-Vertreter Peukes. Die Personalfrage sei für die Gewerkschaft aber nicht von Sachfragen zu trennen. "Wir wollen natürlich wissen, wofür der neue Firmenchef steht." Es könne nicht sein, dass der neue Kurs des Unternehmens einseitig zu Lasten der Beschäftigten gehe. Bei der Kaufhauskette sind 17.000 Menschen beschäftigt, die seit langem um ihre Jobs bangen.

Schon vergangene Woche hatte es geheißen, dass mehr als ein Viertel der Standorte von der Schließung bedroht seien. Für 23 der 83 Kaufhausfilialen würde es kaum noch eine Perspektive geben. Ohne deutliche Einschnitte, würde es keinen Neuanfang geben, hatte die Bild-Zeitung einen Experten, zitiert, der an einem neuen Konzept mitgearbeitet habe. (APA/red, derStandard.at, 23.10.2014)