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Die Königin der Nacktmull-Kolonie im Tiergarten Schönbrunn brachte bereits im August vier Babys zur Welt.

Foto: APA/DANIEL ZUPANC

Wien - Am 21. August sind im Tiergarten Schönbrunn vier Nacktmulle zur Welt gekommen. Die ersten vier Wochen wurden die Babys von ihrer Mama, der Königin der Nacktmull-Kolonie, gesäugt. Mittlerweile fressen sie Knollen- und Wurzelgemüse und sind mit fünf Zentimetern fast halb so groß wie die erwachsenen Tiere.

Nacktmulle zählen "sicher nicht zu den schönsten, aber zweifellos zu den spannendsten Tieren", sagt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Ihr auffälligstes Merkmal, der nackte Körper, ist eine Anpassung an den warmen, unterirdischen Lebensraum. Die Tiere haben im Vorjahr ihre neue Anlage im Wüstenhaus bezogen. Es ist dem unterirdischen Höhlensystem nachempfunden, das sich diese fast blinden Nagetiere in den Halbwüsten Ostafrikas graben. "In Anlagen hinter den Kulissen züchten wir Nacktmulle regelmäßig, nun ist erstmals die Zucht in der Schauanlage geglückt und die kleinen Nacktmulle sind somit auch für die Besucher zu sehen", so Schratter.

Ein bisschen wie Insekten

Nacktmulle leben wie Ameisen und Bienen in einem Staat zusammen. Für Säugetiere ist dieses Sozialsystem einzigartig. Angeführt wird die Kolonie von einer Königin. Sie ist deutlich größer als die anderen Weibchen und als einzige fruchtbar und bestimmt welches Männchen sich mit ihr paaren darf. Wie bei den Insekten teilen auch die Nacktmulle die Arbeit auf: Es gibt "Soldaten", die an den Höhlenausgängen Wache schieben, "Babysitter", die bei der Aufzucht der Jungtiere helfen, und "Arbeiter", die Gänge bauen. (red, APA, derStandard.at, 23.10.2014)