Foto: Paranautical Activity

Valve hat das Videospiel "Paranautical Activity" von seiner Vertriebsplattform Steam verbannt, nach dem der Entwickler eine Morddrohung gegen Firmengründer Gabe Newell ausgesprochen hatte. "Ja, wir haben die Verkaufsseite des Spiels entfernt und die Beziehungen zum Entwickler beendet, nachdem er angedroht hatte, einen unserer Mitarbeiter zu ermorden", heißt es in einer Stellungnahme von Sprecher Doug Lombardi gegenüber Polygon.

Frustrierter Entwickler

Grund für die Eskalation war die missglückte Veröffentlichung des Spiels auf Steam am Montag. Als die finale Version auf der Plattform zur Verfügung gestellt wurde, hieß es, das Werk befinde sich noch in einer Vorversion des Early-Access-Programms. Nachdem Valve nicht unmittelbar auf die Beschwerden des Schöpfers Mike Maulbeck reagierte, ließ er seinen Frust über Twitter ab.

"In dieses Projekt habe ich Jahre meines Lebens investiert. Ich war frustriert durch den Fehler, den Valve begangen hatte, so verschickte ich eine Reihe an Tweets, in denen ich sie inkompetent nannte und schließlich gesagt habe, dass ich Gabe töten werde oder so etwas Ähnliches", so Maulbeck. "Eine Aussage, die ich offensichtlich nicht so gemeint habe, die aber nichtsdestotrotz völlig inakzeptabel war und gänzlich von dem Frust in mir provoziert wurde."

"Ich werde Gabe Newell töten"

In seinen Tweets nannte der Entwickler Steam unter anderem ein "verdammt schreckliches Monopol" und kritisierte damit die Sonderstellung der Plattform im PC-Bereich. Rund 70 Prozent der PC-Spiele werden mittlerweile über Steam verkauft. Schlussendlich ging er so weit, dem Gründer des Portals direkt zu drohen: "Ich werde Gabe Newell töten. Er wird sterben."

Nach der Löschung von "Paranautical Activity" aus Steams Angebot ist der Titel zwar nach wie vor über andere Seiten erhältlich, hat aber deutlich weniger Chancen, am Markt entdeckt zu werden. Valves prompte Reaktion darf auch als klares Zeichen gegen den zunehmend harscher werdenden Umgangston innerhalb der Social-Media- und Foren-Community verstanden werden, bei dem persönliche Angriffe keinen Seltenheitswert mehr haben. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 21.10.2014)