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MV-Agusta-Chef Claudio Castiglioni holt sich Stuttgarter PS

Foto: Reuters / Alessandro Garofalo

Mailand - Die Verhandlungen zwischen Daimler und dem norditalienischen Motorradbauer MV Agusta befinden sich im Endspurt, heißt es aus Mailänder Gewerkschaftskreisen. Daimler peilt über die Tochtergesellschaft AMG bis zu 25 Prozent Anteile an Agusta an. Die Beteiligung soll über eine Kapitalerhöhung erfolgen, angeblich sind die Deutschen bereit, bis zu 30 Mio. Euro für die Anteile der Kultmotorradmarke aus Varese auszugeben. Das Abkommen soll bei der Anfang November stattfindenden Motorradmesse EICMA in Mailand unterzeichnet werden.

Verdoppelung geplant

Daimler soll schrittweise, je nach dem Finanzbedarf von Agusta, die Beteiligung erhöhen und nötige Investitionen finanzieren. MV Agusta peilt im Dreijahresplan 2015-2017 eine Verdoppelung des Umsatzes auf 200 Mio. Euro an. Geplant sei, im laufenden Jahr 9500 Motorräder zu verkaufen, für 2017 wird ein Verkaufsziel von 20.000 Fahrzeugen genannt.

Giovanni Castiglione, Chef und Eigentümer von MV Agusta, erwartet sich vom neuen Modell "Turismo Veloce 800" Wachstumsimpulse. Die in den letzten Jahren restrukturierte Motorradfirma aus Varese schreibt wieder schwarze Zahlen, es fehlen ihr aber die finanziellen Mittel für die nötigen Investitionen.

Die Familie Castiglione werde weiter das Sagen beim Motorradbauer haben und Strategie, Design und Modelle bestimmen. Daimler soll im Marketing den Ton angeben. Vorgesehen ist der Ausbau des Händlernetzes in Deutschland, den USA und Japan. (tkb)