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Hätte gerne, dass die ORF-Pressestunde einen neuen Sendeplatz bekommt: Sophie Karmasin. Zum aktuellen Termin müssten viele Frauen in der Küche stehen

Foto: apa

Wien - Die seit längerem geplante Deradikalisierungshotline wird im Familienministerium angesiedelt. Einen bislang unbestätigten Bericht auf derStandard.at hat Ressortchefin Sophie Karmasin (ÖVP) in der ORF-"Pressestunde" nun bekräfigt.

Ursprünglich war angedacht, diese Beratungsinitiative für radikalisierte Jugendliche und deren Angehörige im Innenministeriums zu installieren. Nunmehr soll die Beratung über die "offene Jugendarbeit" abgewickelt werden.

In ihrer ersten "Pressestunde" nahm Karmasin auch zur Reform des Kindergeldes Stellung. Sie will die derzeitige Regelung durch eine Art Konto ersetzen. Wie lange man das Geld beziehen können wird, sagte Karmasin nicht, sie will aber mehr Wahlfreiheit.

Rechtsanspruch bleibt aus

Nichts wird es zumindest in nächster Zeit mit einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung schon ab dem ersten Lebensjahr. Dafür habe man in Österreich nicht die Infrastruktur, erklärte Karmasin. Gleichzeitig wies die Ministerin aber darauf hin, dass man bei der jüngsten Initiative zum Ausbau der Kinderbetreuungsplätze besonderes Augenmerk auf die Kleinsten gelegt habe.

Harsche Kritik übt Karmasin am Angebot von Facebook und Apple, ihren US-Mitarbeiterinnen das Einfrieren von Eizellen zu bezahlen, damit diese bevorzugt erst in späteren Jahren ihren Kinderwunsch erfüllen. Sie könne nur hoffen, dass es sich da um einen PR-Gag handle. Denn dies wäre der absolut falsche Weg, signalisiere so ein Angebot doch, dass ein Vereinbaren von Karriere und Familie nicht möglich sei.

Kritik der Ministerin gab es übrigens auch an der "Pressestunde" selbst, weil diese Sonntagvormittag gesendet werde, was nicht familienfreundlich sei. Denn da stehe meistens die Frau in der Küche und so könne nur der Mann die Sendung verfolgen. Den ORF-Verantwortlichen riet die Ministerin daher, den Zeitpunkt der Ausstrahlung zu überdenken. (APA, 19.10.2014)