Linz wehrt sich gegen mehr Shoppingflächen beim Hauptbahnhof.

Foto: derStandard.at/Putschögl

Östlich des Linzer Hauptbahnhofs, in der Wiener Straße, haben die ÖBB noch ein Grundstück frei, das sie gerne als innerstädtisches Shoppingcenter entwickeln würden (DER STANDARD berichtete). Es handelt sich dabei um das ehemalige Gelände der Hauptwerkstätte. Mit der ECE hat die ÖBB Immobilienmanagement GmbH auch schon den bevorzugten Betriebspartner an der Angel.

Verwertungsbemühungen

Die Umsetzung des Centers mit geplanten 50.000 m² Shoppingfläche, das sich ÖBB-Immo-Vorstand Herbert Logar als "städtischen Gegenpol zur Plus City" in Pasching vorstellt, könnte aber ein wenig schwierig werden. Bestrebungen für eine Verwertung dieses dreieckigen Grundstücks gebe es grundsätzlich "seit acht Jahren", sagt nun der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zum STANDARD. So sei etwa bereits zur Diskussion gestanden, auf dem Areal ein neues Stadion für den Fußballklub LASK oder einen Bürokomplex zu errichten.

Auch die Idee für ein Shoppingcenter ist dem Bürgermeister bekannt. Allerdings sei von alldem nichts konkret.

Derzeit besitze die ÖBB für das Areal lediglich eine Betriebswidmung, so Luger. Für die Errichtung eines neuen Einkaufszentrums müsste die Stadt also diese Fläche erst entsprechend umwidmen. Und auch das Land müsse zustimmen. "Für so ein Projekt braucht es ein Raumordnungsprogramm", sagt der Bürgermeister. Denn für einen "Flächenfresser" (Luger) wie ein Einkaufszentrum sei etwa auch ein Verkehrsgutachten nötig. Schon jetzt sei der Bereich Wiener Straße / Unionstraße aber verkehrsmäßig stark belastet, gibt Luger zu bedenken: "Ich für meine Person würde dem Bau des Einkaufszentrums keine Zustimmung geben."

Ausbau der City-Flächen

Bei den ÖBB reagiert man gelassen und verweist darauf, dass das Projekt ohnehin eher mittelfristig angelegt sei. Generell, meint Logar, könne die Stadt doch nur froh darüber sein, wenn innerstädtisch Einzelhandelsflächen entstehen.

Diesfalls gibt es freilich auch noch andere Pläne abseits jener der ÖBB. Denn bekanntlich hegt auch der Linzer Shoppingcenter-Krösus Ernst Kirchmayr (Plus City, Lentia City) die Absicht, das von ihm vor einem Jahr übernommene Hotel Schillerpark an der Landstraße um eine "kleine" Shoppingmall zu erweitern. (ker, mapu, DER STANDARD, 18.10.2014)