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Schreckgespenst Wissenschaft? Albert Einstein als Halloweenschmuck.

Foto: REUTERS/Carlo Allegri(

Wien/Brüssel - Die Österreicher sind im EU-Vergleich äußerst wissenschaftsskeptisch: Laut einer Eurobarometer-Umfrage gehört Österreich zu jenen Ländern, deren Bürger am häufigsten negative Effekte von Wissenschaft und Innovation auf verschiedene gesellschaftliche Themenfelder sehen - auch wenn es sich dabei in fast allen Kategorien jeweils um Minderheitsmeinungen handelt.

Die Erhebung

Für die im Juni durchgeführte Umfrage wurden rund 28.000 Personen in den 28 EU-Ländern befragt. Unter anderem wurde erhoben, welchen Effekt Wissenschaft bzw. technologische Innovationen in 15 Jahren auf Themen wie Klimawandel, Umweltschutz, Energieversorgung, Gesundheit, Ernährungssicherheit, Transportinfrastruktur oder die Anpassung der Gesellschaft an die wachsende Lebenserwartung voraussichtlich haben. Ergebnis: Zusammen mit den Italienern und den Deutschen waren die Österreicher gegenüber der Forschung am misstrauischsten.

So ortet rund ein Viertel der Österreicher negative Auswirkungen von Forschung auf die Verfügbarkeit und Qualität von Lebensmitteln - das ist EU-weit der höchste Wert. Auch in praktisch allen anderen Bereichen sind die Österreicher im EU-Vergleich skeptisch. 20 Prozent sehen negative Effekte von Forschung auf den Kampf gegen Klimawandel (EU-Schnitt: zehn Prozent) und 21 Prozent orten negative Auswirkungen auf den Umweltschutz (EU: 13 Prozent).

In einigen Gebieten reiht sich Österreich im Ländervergleich sogar an der äußersten Stelle ein - auch wenn in diesen die Befürworter immer noch die Skeptiker überwiegen (nur in geringerem Ausmaß als in den übrigen Ländern). Allerdings gibt es auch Bereiche, in denen tatsächlich mehr Österreicher negative als positive Aspekte von Wissenschaft und Innovation sehen: Verringerung der Ungleichheit und vor allem Datenschutz. In abgeschwächter Form geben in diesen Kategorien aber auch in den übrigen Ländern die Skeptiker den Ton an.

Wo das Gute gesehen wird

Einzig beim Thema Gesundheit erreicht Österreich Werte im EU-Schnitt: Nur etwa elf Prozent erwarten negative Auswirkungen der Forschung in diesem Bereich (EU: zehn Prozent), immerhin 63 Prozent positive Effekte (EU: 65 Prozent).

Umgekehrt schreiben vor allem die Skandinavier, Iren und Niederländer der Wissenschaft positive Auswirkungen auf die abgefragten Themenbereiche zu. (APA/red, derStandard.at, 17. 10. 2014)